Kompromiss – Wirtschaft

von 11. Oktober 2012

Bei 22 Mrd. Euro auf dem Konto haben die Krankenkassen schrittweise ihr Angebot von 2,2 Mrd. Euro Honorarabzug über zusätzliche 300 Mill. Euro und später 900 Mill. Euro auf letztlich 1,2 Mrd. Euro erhöht.

Das Geld schaffe immer noch keine kostendeckende Honorierung der Arztpraxen und deren Leistungen. Es reiche nicht, um die gestiegenen Betriebskosten der Praxen zu decken.

„Alle reden nur über Geld. Eine leistungsgerechte Honorierung zu fordern, ist legitim. Das ist aber nur eine Seite der sehr komplexen Materie. Die Unzufriedenheit mit dem System hat aber viele Facetten. Die mediale Abwertung des Berufsstandes, der Umgang der Kassen mit den Ärzten, die Bürokratie, Regressdrohungen und Überreglementierung überzeugen den potentiellen Nachwuchs immer weniger”, so Dr. Heinemann-Meerz.

Die zusätzlichen 1,2 Mrd. Euro lassen trotzdem hoffen, dass mit den restlichen 19 Mrd. Euro Investitionen in eine verbesserte Struktur, in ein verbessertes Leistungsangebot der Kassen und in eine Reduzierung der Zuzahlung getätigt werden.

Die Patienten seien nicht vordergründig darauf erpicht, pro Monat ca. 10 Euro zurückzubekommen. „Ich hoffe sehr für unsere Patienten und Ärzte, das Möglichkeiten genutzt werden, mit den verfügbaren Mitteln das Leistungsangebot aufzurüsten: Bezahlung der kombinierten Hepatitisimpfung auch für Erwachsene, Raucherentwöhnung, Zahnreinigung, gynäkologischer Ultraschall, Primär – und Sekundärprävention, uvam. !!!“ meint die Präsidentin der Ärztekammer Sachsen-Anhalt. Auch Zuzahlungen und die Praxisgebühr sollten erneut auf den Prüfstand.

Das öffentliche Führen von Neiddebatten und die damit verbundene Krawallmacherei mache keinen Menschen in dieser Republik sachlich informierter. Strukturprobleme, Budgetprobleme und Regressprobleme blieben in den Verhandlungen außen vor.