Viele Projekte sollen in Halle (Saale) mit dem Konjunkturpaket realisiert werden, Millionen stehen bereit. Vorgesehen sind zum Beispiel die Sanierung des Konservatoriums und des Stadions Neustadt, der Neubau der Robert-Koch-Schwimmhalle oder die Erneuerung von Straßen.
Projekte, für die sonst das Geld im Haushalt gefehlt hätte, sollen mit Hilfe des Bundesmittel angestoßen werden. Das Ziel: Ankurbelung der Bauwirtschaft, Rettung der Jobs über die Wirtschaftskrise hinweg.
Doch ganz so, wie es sich die Politik vorgestellt hat, läuft es momentan offenbar doch nicht. Denn das Konjunkturpaket hat einen wahren Ansturm auf die Bauunternehmen ausgelöst. Viele Bauvorhaben sollen in den nächsten zwei Jahren umgesetzt werden. Die Auftragsbücher bei den Unternehmen sind voll. Und das lässt nun die Kosten steigen.
“Die Firmen haben keine Auftragsvolumen mehr frei”, erklärt Bürgermeister Thomas Pohlack die Situation. Neue Mitarbeiter werden von den Unternehmen nicht eingestellt. Stattdessen haben sie die Preise an, weil durch die gute Auftragslage keine Notwendigkeit mehr besteht, eine Bauprojekt unbedingt erhaschen zu müssen. Ausschreibungsergebnisse weichen nun zum Teil deutlich von den einstigen Planungen ab, zum Teil um 50 Prozent. Will heißen: die Projekte können nicht mehr zu dem ursprünglich geplanten Kostensatz realisiert werden.
Betroffen davon sind nicht nur Vorhaben des Konjunkturpakets, sondern auch die regulär im Haushalt eingestellten Investitionen. In der Stadtverwaltung versucht man nun Gegenzusteuern, so Pohlack. “Wir justieren die Projekte nach.” Und möglicherweise müssen bei einzelnen Vorhaben Abstriche gemacht werden. Das erste hallesche Projekt, dass von diesen aktuellen Entwicklungen getroffen wurde, war der Umbau des Salinebad-Eingangs. Weil die Ausschreibungsergebnisse deutlich von Kostenschätzungen abwichen, wurde unter anderem das zunächst vorgesehene Wellendach in ein normales Flachdach umgeplant (HalleForum.de berichtete). Bei den meisten anderen Vorhaben laufen derzeit noch die Ausschreibungen.