Krieg um den Bolzplatz

von 24. März 2010

Vor wenigen Tagen schien eine Einigung nahe. Der Bolzplatz in der Mannheimer Straße sollte erhalten bleiben. Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados hatte sich eingesetzt, einen Flächentausch zwischen HWG und Wohnungsgenossenschaft Frohe Zukunft angeleiert. Die HWG sollte die Betonfläche übernehmen. Mit dem Stadtplanungsamt war sogar eine Umgestaltung des Umfelds angedacht. Doch offenbar alles Schnee von gestern.

In einem kurzfristig anberaumten Pressegespräch teilte die Wohnungsgenossenschaft am Mittwoch mit, dass sie doch ihre umstrittenen 18 Parkplätze bauen wird. Stadt und HWG hätten kein akzeptables Angebot vorgelegt, erklärte WG-Vorstand Siegfried Stavenhagen. Er warf der Stadt zudem vor, die Südstadt zu vernachlässigen. Die Notwendigkeit für die Betonplatz als Bolzplatz zweifelt die WG ebenso an. Auf dem breiten Fußweg vor dem HWG-Block seien genügend Spielmöglichkeiten vorhanden, hieß es. Außerdem warf man der HWG vor, an der schwierigen Parksituation im Viertel schuld zu sein. Das Unternehmen habe eigene Stellflächen abgepollert, kritisierte die Wohnungsgenossenschaft.

Mit „Befremden“ reagierte die Stadtverwaltung auf die Nachrichten. Schließlich habe man am Dienstag kurzfristig auf Wunsch der WG FZ einen Vor-Ort-Termin mit 9 Ämtern einberufen. Die Entscheidung, die offenbar zu diesem Zeitpunkt sogar schon feststand, sei unverständlich, so Stadtsprecher Steffen Drenkelfuß gegenüber HalleForum.de. Ähnlich reagierte Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados im Stadtrat. „Hier hätten eine Lösung gefunden werden müssen.“ Das es dazu nicht kam liege wohl an der Kürze der Zeit, meint Drenkelfuß. „Mit einem so engen Zeitrahmen geht das nicht. Ein paar Tage mehr, und man hätte alle Details klären können.“