Kröllwitzer kämpfen für Grün an der Petruskirche

von 28. Juni 2010

Nach dem Bau des Medikums fühlen sich die Anwohner erneut vor vollendete Tatsachen gestellt: an der Petruskirche soll ein Hort-Neubau entstehen. Seit Tagen laufen die Diskussionen um den Standort (HalleForum.de berichtete). Auf der einen Seite die Stadt, die eine jetzige Grünfläche als einzigen Standort für den dreigeschossigen Neubau sieht. Auf der anderen Seite die Anwohner, die für die Grünfläche mit Bäumen kämpfen.

Bei einem Treffen tauschten sich am Sonntagabend gut 50 Kröllwitzer am Ort des Geschehens aus. Was kann man tun? Das war eine der oft gestellten Fragen. Prüfen lassen will man jetzt, ob das Grundstück überhaupt bebaut werden darf. Die Stadt sagt ja, seit 1904 bestehe hier Baurecht. Anwohner verweisen auf die Erhaltungssatzung. Mit einer einstweiligen Verfügung werde man wohl nicht durchkommen, hieß es. Grund: der Hortneubau werde von den Richtern wohl als wichtig eingestuft.

Doch gegen einen Hortneubau an sich wenden sich die Anwohner gar nicht. “Es gab einmal sehr ambitionierte Planungen. Der Rundbau hätte sich gut in das Ensemble eingefügt”, meint Anwohner Nils-Christian Engel. Gebaut werden hätte das neue Haus am Standort der bereits abgerissenen DDR-Platte. Überhaupt ist für die Anlieger unverständlich, warum nicht dieser Standort genutzt wird.

Und auch wenn sich Stadt und Bauherr SKV durchsetzen – der Erbbaupachtvertrag ist vom Stadtrat genehmigt, der Bauantrag gestellt – stillhalten wollen die Anwohner nicht. Er habe bereits Erfahrung von den Demonstrationen 1989, so ein älterer Herr. Feierliche Grundsteinlegung und die Eröffnung mit der Stadtprominenz dürften mit lautstarken Protesten der Kröllwitzer einhergehen.


[map=An der Petruskirche 28]