Kröllwitzer kämpfen um Weidanz-Gänse

von 12. März 2017

Den Brunnen, dem seit 1956 die Gänse abhanden kamen, gibt es seit 1939, die für seine Wiederherstellung gegründete „Interessengemeinschaft Gänsebrunnen Kröllwitz” seit Juli 2014. Gründer des Vereins sind Annegret Bergner, Petra Säwert, Andreas Voigt, Marga Mohs, Christina Böttcher, Thomas Knebel, Henning Neumann und Bernd Göbel. Sie verstehen sich als Organisatoren der Rettungsaktion und können nach ihrem jahrelangen Werben auf einen großen Kreis an Unterstützern und Sponsoren verweisen. Die Vereinsmitglieder selbst vereinen in ihren Reihen die Kompetenzen von Bildhauerei, Ökonomie, Medienwissenschaft, Bauwesen, Geschichte, Biologie, Finanzbuchhaltung und Politik.

Inzwischen sind Spenden in Höhe von mehr als 50.000 Euro zusammengekommen. Benötigt werden laut Spendenbarometer auf gänsebrunnen-kröllwitz.de insgesamt zirka 94.000 Euro. Um weitere Spenden einzuwerben und den Stadtteil Kröllwitz aktiv voranzubringen, lädt der Gänsebrunnenverein interessierte Bürger in diesem Jahr zu einer Reihe von Veranstaltungen ein. Auf dem Programm stehen unter anderem die Termine „Kröllwitzer Panoramatour“ (26. März 2017), „Historische Gasthäuser und Spazierwege in Kröllwitz“ (30. April 2017) und „Die Papiermühle – Geschichte und Zukunft“ (21. Mai 2017).

Der Brunnen, der seit mehr als 60 Jahre kein Gänsebrunnen mehr ist, befindet sich in einer kleinen Parkanlage unweit der Kröllwitzer Kirche und ist sanierungsbedürftig. Bis zur Entfernung der Gänsegruppe war der Brunnen ein beliebtes Fotomotiv und das nicht zuletzt für ABC-Schützen am Tage ihrer Einschulung. Die Gruppe aus drei Gänsen ist, anders als andere Kunstwerke, nicht in Werkstätten oder Archiven verschwunden, sondern steht auf dem Rosa-Luxemburg-Platz unweit des Holzspielplatzes auf der Wiese und blickt in Richtung Landesmuseum.

Gustav Weidanz (1889-1970), gebürtig in Hamburg und Absolvent der Unterrichtsanstalt am Königlichen Kunstgewerbemuseum zu Berlin, kam 1916 nach Halle an der Saale, wo er die Leitung der neu gegründeten Fachklasse für Plastik an der Handwerkerschule Halle (heute die Kunsthochschule Burg Giebichenstein) übernahm. 1924 gestaltete er den Trinkbrunnen des Solbades Wittekind. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Gänsebrunnens hatte Weidanz eine Lehrstelle für “Ofenkeramik und Porzellan” inne und betreute das Zeichnen, Akt- und Naturstudium.

Charles Crodel (1894-1973), gebürtig in Marseilles (Frankreich), Student der Archäologie und Kunstgeschichte sowie Absolvent des Lithographen- und Druckereihandwerks, kam 1927 als als Lehrer für Malerei und Graphik an die Kunstgewerbeschule Halle. Crodel war zu dem Zeitpunkt bereits ein anerkannter Künstler großer Wandmalereien. Die Nationalsozialisten verachteten seine Werke und zerstörten die prominenten auch in Halle, darunter in mehreren Universitätsgebäuden. Crodel suchte sich nach der teils öffentlich inszenierten Zerstörung seiner Werke neue Arbeitsfelder und Kooperationspartner. Dank seiner extremen Schaffenskraft sind Arbeiten von Crodel in zahlreichen Städten in Deutschland zuzuordnen.

Internetseite des Vereins

http://www.xn--gnsebrunnen-krllwitz-bzb32b.de

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Gründungsmitglieder der “Interessengemeinschaft Gänsebrunnen-Kröllwitz” : Dr. Annegret Bergner, Petra Säwert, Andreas Voigt, Marga Mohs, Dr. Christina Böttcher …

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