Kröllwitzer Schule: Beton statt Grün

von 22. Juni 2010

Es regt sich Widerstand um die Petruskirche in Kröllwitz. Bereits im vergangenen Jahr verschwand eine Grünfläche durch den Bau eines Altenheims. Doch die Baumaßnahmen sind noch nicht beendet, da bahnt sich in Kröllwitz das nächste Bauvorhaben an. Neben der Sanierung der Grundschule an der Petruskirche ist dort auch ein Hort-Neubau durch die SKV Kita gGmbH vorgesehen.

Und genau dieser bringt nun die Anwohner erneut auf die Barrikaden. Denn geplant ist der Neubau auf einer bisherigen Grünfläche mit Bäumen. In mehreren Schreiben haben sich die letzten Tage Anwohner an HalleForum.de, aber auch an Stadtratsfraktionen gewandt. “Nach der städtebaulichen Katastrophe, für die das sogenannte Medikum steht, wollen wir Anwohner die Sache nicht einfach auf sich beruhen lassen”, ist da unter anderem zu lesen. “Die Stadt peitscht das Projekt gerade durch, mit nicht unbedingt sauberem Stil.” Ein anderer Anwohner stellt die Frage, “Warum wird nicht auf dem jetzigen Schulgelände gebaut und der Teil des bisher unbenutzten Außengeländes kann auch als Freifläche zur Verfügung stehen?”

Der neue Hort soll rund 200 Kindern Platz bieten. Schon äußert sich Unmut unter Eltern. Denn rund 40 Kinder würden auch den benachbarten Kirchenhort der Petrusgemeinde besuchen. Der wiederum durfte seine Räumlichkeiten nicht erweitern. Die Petrusgemeinde wollte auf dem Gelände der alten Scheunen, ca. 3 Gehminuten von der Schule entfernt, einen Kindergarten und einen Hort ausbauen

Nun pochen die Anwohner auf die Erhaltungssatzung. Das Papier aus dem Jahr 2003 zielt auf die Erhaltung des Landschaftsbildes ab. Nach Meinung der Anwohner damit auch auf die Erhaltung des Parkes um die Petruskirche. “Die vielen unter Naturschutz stehenden Singvögel würden vertrieben und das typische Bild (denkmalschutzrechtliche), einem Ensemble von Kirche, Schule und dem Park mit Rondell, würde je zerstört”, heißt es in einem Brief.

Selbst Stadträte bissen sich bislang vergeblich die Zähne mit Nachfragen aus. Von der Stadtverwaltung gab es nur unklare Aussagen zu dem Projekt, das mit Hilfe des Konjunkturpakets finanziert werden soll.