Künftige Mediziner verabschiedet

von 24. Januar 2010

Sechs Jahre haben sie mindestens studiert – am Samstagmittag verabschiedete die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg mit einem Festakt im Löwengebäude mehr als 200 Studenten der medizinischen Fakultät. Umrahmt wurde die Feier vom Orchesters der Medizinischen Fakultät unter Leitung von Enrico Rommel.

Der Studiendekan der Medizinischen Fakultät, Professor Dr. Rainer Finke, gratulierte gemeinsam mit dem Dekan Professor Dr. Stephan Zierz den jungen Männern und Frauen, überreichten ihnen Blumen und die Abschlussurkunde. Die Wege der Absolventen sind unterschiedlich – einige arbeiten gleich als Arzt, andere hingegen streben eine Ausbildung zum Facharzt an. Professor Finke äußerte aber die Hoffnung, dass sie nicht den Verlockungen der Industrie und Verbände erlegen sollen. “Die kranken Menschen brauchen gut ausgebildete Ärzte.”

Kritik am derzeitigen Gesundheitssystem äußerte der Präsident der Ärztekammer Sachsen-Anhalt, Dr. Hennig Friebel, in seinem Grußwort. Dies degradiere Ärzte zu technischen Handlangern und die Patienten zu Objekten. “Zur Zeit sind wirtschaftliche Standards gefragt. Das darf von der Ärzteschaft nicht hingenommen werden”, so Friebel.

Den Festvortrag hielt Professor Dr. Peter Presek vom Institut für Pharmakologie und Toxikologie unter dem Motto „Denn das Schöne ist nichts als des Schrecklichen Anfang“. Vor allem um schöne, aber gefährliche Meeresbewohner ging es dabei. Die tödliche Berührung mit Korallen und Quallen fand Erwähnung und der Tipp, normaler Haushaltsessig verhindere, dass die Nesseln weitere Toxine freisetzen. Der blaugekringelten Krake widmete sich der Professor beim “tödlichen Biss”. Und Giftpfeile schießt die Kegelschnecke los – “der tödliche Schuss.”

Zum Abschluss der Festveranstaltung sprach Professor Dr. Horst Claassen vom Institut für Anatomie und Zellbiologie den Eid des Hippokrates.