Lage gut, Erwartungen eingetrübt

von 2. Januar 2015

Dagegen hat sich die Situation in der Reisebranche leicht verschlechtert. Die Geschäftserwartungen sind in allen Teilbranchen, wenn auch in unterschiedlichem Umfang, negativ. Das ist das Ergebnis der aktuellen Saisonumfrage der Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern in Sachsen-Anhalt (LAG) unter 700 Gastronomen, Hoteliers, Busunternehmen, Reisebüros- und Reiseveranstaltern.

„Die Einführung und Umsetzung des gesetzlichen Mindestlohns sowie steigende Kosten von Energie- und Lebensmittelpreisen lassen die Branche angespannt in die Zukunft blicken. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen sieht sich gezwungen, diesen Kostenmehraufwand mittels Preiserhöhungen auf die Gäste umzulegen. Aus eigener Kraft sind die hohen Kosten nicht mehr zu kompensieren“, so Antje Bauer, Geschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau.

Die Ergebnisse im Einzelnen:

DasGastgewerbeSachsen-Anhalts konnte sich über ein gutes Sommergeschäft freuen. Zum Vorjahresvergleich stiegen sowohl die positiven Geschäftslageeinschätzungen als auch die Umsätze im Gastgewerbe überdurchschnittlich. Außerdem konnten dieBeherbergungsunternehmenin den Monaten Januar bis August 2014 im Vergleich zum Vorjahr mit einem Plus von 4,4 Prozent gestiegene Übernachtungszahlen verzeichnen. Der Bundesdurchschnitt liegt bei plus 1,9 Prozent.

Dennoch sind die Erwartungen der gastgewerblichen Unternehmen an die kommende Saison verhalten. Die größten Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden zwölf Monaten sieht die Branche bei den Arbeitskosten. Während im Jahr 2013 bereits die Hälfte aller Beherbergungs- und Gastronomieunternehmen ein Risiko in dieser Entwicklung sahen, sind es aktuell 68 Prozent aller Befragten. Mit Blick auf die Einführung des Mindestlohns ab Januar 2015 sieht die Branche hier das Hauptrisiko. Mehr als die Hälfte der Unternehmen leidet zudem nach wie vor unter den hohen Energiepreisen und 37 Prozent unter den steigenden Lebensmittel- und Rohstoffpreisen.

In derReisebranchebleibt die Konjunkturlage in etwa auf dem stabil hohem Niveau der Vorjahressaison. Der Klimaindex sinkt minimal von 144 auf 140 Index-Punkte. Eine stabile Buchungslage liegt im Incoming-Segment (grenzüberschreitender Einreiseverkehr) bei 70 Prozent und im Inlandsmarkt bei 67 Prozent der Unternehmen vor. Die Anzahl der Buchungen im Outgoing-Segment (Auslandsreisen) ist zudem bei mehr als einem Drittel der Befragten gestiegen. Auch die Reisebüros und Reiseveranstalter gehen mit vorsichtigen Erwartungen in die kommende Saison. Hier werden hauptsächlich bei den steigenden Arbeitskosten, den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der Inlandsnachfrage Risiken für ihre unternehmerische Tätigkeit gesehen. Die im Vorjahr noch mit 38 Prozent bewerteten Risiken durch Energie- und Rohstoffpreise sind aktuell auf 22 Prozent gesunken. Hauptsächlich sind hierfür gesunkene Kraftstoffpreise verantwortlich.

Dieausführlichen Ergebnisse der LAG-Umfragestehen auf den Internetseiten der IHKn unterwww.halle.ihk.deundwww.magdeburg.ihk.dezum Download bereit.