Lampen aus hat höchstens Symbolwert

von 26. März 2017

Der Betrieb der Beleuchtung macht in Deutschland nur vier Prozent des Energieverbrauchs aus. Raum- und Prozesswärme verschlingen hingegen 49 Prozent. Weitere 38 Prozent gehen in Antriebe von Fahrzeugen und Maschinen. In Privathaushalten ziehen Heiz- und Kühltechnik den Löwenanteil aus der Steckdose. Dort anzusetzen, wäre also weitaus sinnvoller. Verkehr und Landwirtschaft sind Schwerpunkte in Deutschland. Das stellte das Umweltbundesamt in seinen Berechnungen 2016 mit Rückblick auf das Jahr 2014 fest.

Wenn die Lampen etwa an der Moritzburg oder auf dem Marktplatz in Halle an der Saale ausgehen, wie am 25. März 2017 geschehen, ist das freilich medienwirksamer. Dass in diesem Jahr weltweit laut der Umweltschutzorganisation WWF 7000 Städte in mehr als 180 Ländern an der Earth Hour aktiv teilgenommen haben, ist beeindruckend. Dass Menschen in aller Welt gemeinsam handeln, ist angesichts der vielen internationalen Themen nicht nur wegen der Umwelt erfreulich. Wenn durch die Earth Hour das Umweltbewusstsein tatsächlich stiege, wäre das erfreulich. Allein es ist nur eine Stunde im Jahr und das ist viel zu wenig, wenn man bedenkt, wie schnell Menschen etwas vergessen, erst Recht im Nachrichtenhagel der Informationsgesellschaft, und wie viele Wiederholungen notwendig sind, damit ein Lerneffekt einsetzt.

Earth Hour auf der Seite des WWF

http://www.wwf.de/earthhour/das-war-die-earth-hour-2017/

Karte der Earth Hour 2017 in Deutschland

http://www.wwf.de/earthhour/diese-staedte-machen-bei-der-earth-hour-mit/

Umweltbundesamt über die Treibhausgase in Deutschland 2014

http://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/klimagase-in-deutschland-2014-deutlich-gesunken