Land entwickelt Sekundarschulen zu Restschulen

von 28. Mai 2015


Thomas Keindorf, Präsident der Handwerkskammer Halle, kritisiert in seinem Bericht an die Vollversammlung den geplanten Erlass als weitere Demontage der Leistungen, Qualität und Anerkennung der Sekundarschulen auf dem Rücken der Schüler und Lehrkräfte.

„Für unsere Handwerksbetriebe ist die Sekundarschule ein wichtiger Ansprechpartner, wenn es um die Gewinnung von Nachwuchs geht“. Er fragt: „Soll der Erlass tatsächlich dem vom Kultusministerium forcierten Trend folgen, möglichst viele Schüler an die Gymnasien zu pressen, nur um Quoten zu erfüllen?“ Nach Meinung des Handwerks wird die Sekundarschule so zur Restschule verkommen und das Gymnasium Regelschulniveau bieten. Mögliche Folgen wären weiter steigende Schulabbrecherzahlen und Schulabgänger ohne die erforderliche Ausbildungsreife. „Unsere Ausbildungsbetriebe sind schon jetzt oftmals Nachhilfe- bzw. Reparaturbetriebe für diese verfehlte Schulpolitik“, so Keindorf.

Die Vollversammlung fordert die Landesregierung auf, den Erlass zurückzuziehen und stattdessen qualitätsunterstützende und -fördernde Maßnahmen zur höheren Anerkennung der Sekundarschule und ihrer Lehrkräfte einzuleiten. Dazu gehörten eine ausreichende Anzahl von Lehrkräften an den Sekundarschulen, um Unterrichtsausfälle zu minimieren sowie die notwendige Förderung aller Schüler sicher zu stellen.