“Land unter” am Saaleufer

von 28. Februar 2010

Das Tauwetter und Regenfälle sorgen für einen weiterhin steigenden Saalepegel. Am Sonntagabend lag der Pegel an der Messstation in Halle-Trotha bei 470cm, war damit innerhalb von 48 Stunden um mehr als einen halben Meter angestiegen. Die Warnstufe 2 wurde deshalb bereits ausgerufen, die Schifffahrt auf der Saale eingestellt. Sie ist nur bis zu einer Wassertiefe von 4.40m erlaubt.

Am Ufer der Saale macht sich das Hochwasser bereits bemerkbar. Zahlreiche Wege, unter anderem auf der Peißnitz, mussten gesperrt werden. Die Hallenser nahmen es gelassen. Sie genossen die ersten frühlingshaften Temperaturen des Jahres und gingen in der grünen Lunge der Stadt spazieren. Und das nach an die Wege herangerückte Wasser konnte man auch prima ausnutzen – zum Enten füttern.

Unterdessen spricht der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder (AHA) von einer „miserablen Hochwasserschutzsituation“ und fordert deshalb, bundesweite Deichrückverlegungsprogramme zu erarbeiten und umzusetzen. Außerdem halte man es für dringend geboten, gezielte Rückbau- und Bodenentsiegelungsmaßnahmen anzugehen. „Da die politisch Verantwortlichen auf allen Ebenen noch immer nicht mit dem notwendigen Nachdruck und Ernst sowie einer entsprechenden Beharrlichkeit diese Maßnahmen in Angriff genommen haben, möchte der AHA eine ehrenamtliche Arbeitsgruppe Hochwasser bilden“, so Vereinssprecher Andreas Liste. Hier sollen gemeinsam mit interessierten Menschen, Organisationen und Einrichtungen eigene Konzepte und Vorschläge zu entwickelt sowie mit Nachdruck die Verantwortlichen zum schnellen und fachlich-fundierten Handeln bewegt werden.