Leipzig/Halle Airport: Start- und Landebahn Nord wird saniert

von 17. April 2021

Seit März 2000 ist die Start- und Landebahn (SLB) Nord am Flughafen Leipzig/Halle (LEJ) in Betrieb. Rund 400.000 Flugzeuge sind seitdem auf der 3.600 Meter langen Runway gestartet oder gelandet. Darunter mit der Antonow AN 225 und dem Airbus A380 auch die größten Fracht- und Passagierflugzeuge der Welt.

Während der Arbeiten bleibt der Flughafen in Betrieb. Der Flugverkehr wird über die zweite SLB des Airports, die Start- und Landebahnen Süd, geführt. Die parallel zur Nordbahn gelegene SLB Süd ging im Juli 2007 ans Netz.

Sanierungsarbeiten

Nach 21 Jahren intensiver Nutzung weist die Betondecke der SLB Nord substanzielle AKR-Schäden auf: eine Alkali-Kieselsäure-Reaktion, wie sie auch auf Autobahnen auftritt. Umgangssprachlich ist von Betonkrebs die Rede. Diese Schäden bergen die Gefahr, dass sich poröser Beton lösen und Triebwerke beschädigen könnte.

Zu Beginn der Sanierungsarbeiten wird die Befeuerung auf den Rollwegen und der SLB ausgebaut. Im Anschluss entfernen GPS-gesteuerte Fräsmaschinen die schadhafte Betonschicht. Dann folgt der Einbau des frischen Betons auf der Start- und Landebahn sowie den Rollwegen. Abschließend wird die neue LED-Befeuerung installiert. Diese umfasst mehr als 2.200 unterschiedliche Leuchtfeuer, verbunden durch 350 Kilometer Kabel.

Die für die Sanierung der SLB sowie der Rollwege benötigten rund 300.000 Tonnen Beton werden in zwei Mischwerken innerhalb des Baustellenareals hergestellt.

Die gesamten Arbeiten laufen nach einem straff getakteten Zeitplan und sollen bis zum 30. September abgeschlossen sein. In die Sanierung investiert der Flughafen rund 90 Millionen Euro.

Weitere Informationen zur Sanierung unter: https://www.mdf-ag.com/SLBNord/

Baustellenverkehr

Die Baufahrzeuge werden direkt von der Autobahn A 14, Anschlussstelle Schkeuditz/Flughafen, über die Towerstraße zur Baustelle geleitet. Anliegende Ortschaften werden nicht durchfahren.

SLB Nord: Zahlen, Daten, Fakten

Planung und Bau 1994 bis 1999

(Planfeststellungsbeschluss vom 10.07.1997)

Inbetriebnahme 24.03.2000

Runway

Lage: 08L/26R

Länge der Runway: 3600 m

Breite der Runway: 60 m

Beton-Flächen

Flugbetriebsflächen gesamt 30,4 ha

Start- und Landebahn: 21,6 ha

Rollwege: 8,8 ha

Bautechnische Daten

Bauhöhe SLB gesamt: 110 cm

davon Betondecke neu: 42 cm

Fräsgutbewegung (Altbeton) in der Bauphase: ca. 300.000 Tonnen

Verbauter Beton insgesamt ca. 300.000 Tonnen

Runway-Befeuerung inklusive Rollwege

Überflurfeuer: 604 Stück

Blitzfeuer für Anflugbefeuerung: 60 Stück

Unterflurfeuer: 1567 Stück

Länge der verlegten Kabel und Leitungen: 350 km