Leipziger Führungskräfte geben Empfehlungen für weniger Schulabbrecher

von 18. Juni 2015

Seit September 2014 hatten die Projektteilnehmer über fünf Programmtage und in drei Arbeitsgruppen im Dialog mit Experten und relevanten Akteuren Lösungsansätze für die komplexe Problematik der hohen Schulabbrecherquote erörtert. Diese mündeten nun in der Empfehlung einer Stärkung des präventiven Ansatzes: Beginnend bereits in der frühkindlichen Phase müssten die Bildungsbiographien durch ganzheitliche, langfristige Betreuung positiv beeinflusst, Kinder- und Familienzentren sowie Schulen als Sozialorte verstanden und entsprechend unterstützt werden.

Das angekündigte Konzept gründet auf der Matching-Idee: Durch die Benennung konkreter Bedarfe finanzieller wie ideeller Art durch die ausgewählten Schulen und Kinder- und Familienzentren können engagierte Unternehmen konkret ihre Unterstützungsleistung anbieten. Gleichzeitig helfen die ebenfalls im Projekt entwickelten Indikatoren den Bedarfsträgern, geeignete Instrumente und Initiativen zur Schulabbruchprävention auszuwählen und damit die eingeworbene Hilfe effizient einzusetzen.

„Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern von „Mitarbeiter für Verantwortung“ gebührt großer Dank: Nicht nur für ihre Zeit und ihren Einsatz, sondern auch dafür, dass sie sich auf das Modellprojekt eingelassen haben, das auf (fach)fremdem Terrain Offenheit, Experimentierfreude und Eigeninitiative erfordert“, betont Reinhard Wölpert, Geschäftsführer der Metropolregion Mitteldeutschland Management GmbH. „Nur so war es entsprechend des Projektantrags möglich, alternative Lösungsansätze für das nicht nur in Leipzig drängende Problem der Schulverweigerung zu entwickeln und die individuellen Ressourcen, Kompetenzen und Netzwerke für die Thematik nutzbar zu machen.“ Um die Reichweite zu erhöhen, werde das entstehende Konzept zur Senkung der Schulabbrecherquote in die Gremien der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland eingebracht, so Reinhard Wölpert weiter.

Im Programm „Mitarbeiter für Verantwortung“ bearbeiten Führungskräfte in einem intersektoralen Projektteam eine Problemstellung der regionalen Stadtentwicklung. Im Herbst 2015 startet der zweite Programmdurchlauf mit der Aufgabenstellung „Willkommenskultur stärken! Wie kann Wirtschaft Zuwanderung als Potenzial nutzen und stärken?“ „Mitarbeiter für Verantwortung“ ist Teil der Verantwortungsinitiative V FAKTOR der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland. Im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik des Bundes wird „Mitarbeiter für Verantwortung“ vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert.

In der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland engagieren sich strukturbestimmende Unternehmen, Städte und Landkreise, Kammern und Verbände sowie Hochschulen und Forschungseinrichtungen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit dem gemeinsamen Ziel einer nachhaltigen Entwicklung und Vermarktung der traditionsreichen Wirtschafts-, Wissenschafts- und Kulturregion Mitteldeutschland.

Mehr Informationen:

www.v-faktor-mitteldeutschland.com/mitarbeiter-fuer-verantwortung