Leopoldina-Mitglied holt Nobelpreis

von 3. Oktober 2011

Als am Montag die Gewinner des diesjährigen Nobelpreises für Medizin bekannt gegeben wurden, war auch in Halle (Saale) die Freude groß. Denn der Biologe und Immunologe Jules A. Hoffmann ist Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher und Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina.

Hoffmann erhält die Auszeichnung gemeinsam mit dem US-Amerikaner Bruce A. Beutler für die Beschreibung der Prinzipien der angeborenen Immunität. Ebenso wird der Kanadier Ralph M. Steinman für die Entdeckung der dendritischen Zellen geehrt, die das Immunsystem aktivieren.

Der Präsident der Leopoldina Professor Jörg Hacker beglückwünschte alle drei Medizin-Nobelpreisträger zu dieser hohen Auszeichnung: „Mit dem Nobelpreis werden hier große Durchbrüche im Bereich der Immunologie gewürdigt. Dass mit dem Nobelpreis in diesem Jahr auch ein aktives Leopoldina-Mitglied für seine wegweisende Forschung gewürdigt wird, freut uns umso mehr.“

Der 1941 in Luxemburg geborene Jules A. Hoffmann, ehemals Leiter des renommierten „Institut de Biologie moléculaire et cellulaire (CNRS)“ an der Universität Straßburg, war in den Jahren 2007 und 2008 zudem Präsident der französischen Nationalakademie, der Académie des Sciences in Paris.

Der Leopoldina, deren Mitglied er seit 1988 ist, war er stets eng verbunden. So hielt er unter anderem die Festrede anlässlich der Ernennung der Leopoldina zur deutschen Nationalakademie im Jahr 2008. Lange Zeit brachte Hoffmann zudem im Senat der Leopoldina als Senator sein umfangreiches Wissen ein und schied erst vor wenigen Tagen aus dem Gremium aus.

Der Nobelpreis für Medizin ist insgesamt mit umgerechnet 1,1 Millionen Euro (zehn Millionen schwedischen Kronen) dotiert. Alle Nobelpreise werden den Preisträgern traditionell am 10. Dezember überreicht, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel.