Leopoldina übernimmt Nachlass

von 13. November 2009

Die Leopoldina in Halle (Saale) hat den beruflichen Nachlass des Ornithologen, Theologen, Evolutionsforschers und einstigen Akademie-Mitglieds Otto Kleinschmidt (1870-1954) erworben. Aus Anlass der Überführung des Nachlasses mit 36 Kisten veranstaltet die Leopoldina am Dienstag, 17. November, ab 17.30 Uhr, einen öffentlichen Vortragsabend unter dem Titel „Theologe aus Wittenberg, Ornithologe von Weltrang“ in der Akademie in Halle. Im Anschluss um 19 Uhr wird eine Ausstellung zum Wirken Otto Kleinschmidts eröffnet, die die Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt e.V. mit Sitz in Wittenberg erstellt hat.

Otto Kleinschmidt war einer der bekanntesten und bedeutendsten Ornithologen des 20. Jahrhunderts und hat zahlreiche hervorragende Arbeiten zur Vogelwelt vorgelegt. Ausgehend von diesen Studien hat er sich als Evolutionstheoretiker einen Namen gemacht und eine neue Lehre über die Artbildung, die sogenannte Formenkreislehre, begründet. Daneben wirkte er über mehrere Jahrzehnte als Theologe in Wittenberg und betätigte sich als Künstler. Seit 1926 war Otto Kleinschmidt Mitglied der Leopoldina.

Die Überführung des wissenschaftlichen Nachlasses von Wittenberg in das Archiv der Leopoldina wurde mit finanzieller Unterstützung des Leopoldina Akademie Freundeskreis e.V. möglich. Nun sollen die Dokumente, unter anderem Korrespondenzen, Tagebücher, theologische Studienbücher und zahlreiche herausragende Vogelzeichnungen systematisch im Archiv der Akademie aufgearbeitet werden und in Zukunft breiten Wissenschaftskreisen zugänglich sein.

Der Vortragsabend beginnt Dienstag, 17. November, 17.30 Uhr, im Vortragssaal der Leopoldina, Emil-Abderhalden-Straße 36, in Halle. Es sprechen Michael Beleites (Dresden) zu „Otto Kleinschmidt- Biologe, Theologe und Künstler“ und Dr. Frank Steinheimer (Halle) über „Otto Kleinschmidt und sein Einfluss auf die Entwicklung der Ornithologie“. Um 19 Uhr wird im selben Akademiegebäude eine Ausstellung zu Leben und Werk Otto Kleinschmidts eröffnet. Zur Einführung spricht der Direktor der Evangelischen Akademie in Wittenberg, Friedrich Kramer. Die Ausstellung ist bis zum 11. Dezember zu sehen.