Logo: Ausschüsse sollen ran

von 20. August 2009

(ens) Für heftige Diskussionen hat in den letzten Wochen das neue Logo von Halle (Saale) gesorgt. Nun sollen die Ausschüsse des Stadtrates doch mit einbezogen werden. Ihnen soll eine leicht abgewandelte Variante vorgestellt werden. Aber viel zu entscheiden haben sie nicht. Denn Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados machte im Hauptausschuss deutlich: „diese Stadtmarke steht jetzt.“ In die Verwaltung werde sie aber erst einmal nicht übernommen. Darüber werde im Kultur- und Wirtschaftsausschuss diskutiert.

Szabados legte den Räten noch einmal dar, dass die Suche nach einem neuen Logo auf Beschluss der Gesellschafterversammlung des Stadtmarketings geschehen sei. Maßgabe dabei sei gewesen, ein Logo zu finden, „womit sich auch die Unternehmen identifizieren können.“ Aktuelle Werbemaßnahmen seien ausschließlich Sache des Stadtmarketings.

Wirtschaftsdezernent Wolfram Neumann, der die Stadt als Gesellschafter im Stadtmarketing vertritt, gestand zwar bei der Auswahl der Jury „einige handwerkliche Fehler“ ein. Doch auch er will von dem Logo nicht mehr abweichen. „Das Logo bleibt bestehen.“ Neumann zweifelte auch Äußerungen von Voß in der Presse an, wonach das Logo noch einmal (möglicherweise mit Stadtwappen) überarbeitet werde. Nicht alles was in der Zeitung stehe, stimme so. Äußerungen würden gern anders dargestellt. (Ausriss aus einer Mail von Stefan Voss an HalleForum.de: „…stellen wir den Ausschüssen und dem Stadtrat noch eine marginal veränderte Variante vor, die auf die Bedenken eingeht…“)

Zuvor hatte Tom Wolter die spontane Einführung, die Pressediskussion und das daraufhin folgende „Zurückrudern“ von Voss als „Beschädigung des neuen Logos“ bezeichnet. Er wies zudem daraufhin, dass im vom Stadtrat abgesegneten Wirtschaftsplan nichts von der Einführung eines neuen Logos steht. Dabei wäre dies wohl eine der wichtigsten Marketingmaßnahmen gewesen. Auch die Beteiligungsmanagementanstalt BMA habe keine entsprechende Handlungsempfehlung erlassen. Annegret Bergner (CDU) erhofft sich von den Diskussionen in den Ausschüssen, dass das Sternchen (Zitat: „erinnert an eine Fußnote“) durch das Stadtwappen ersetzt wird.

Neumann und Szabados machten in der Diskussion aber klar, dass es für die Einführung des Logos in die Verwaltung keinen Stadtratsbeschluss braucht. Das jetzige Signet sei ebenfalls ohne Ratsbeschluss eingeführt worden. Stadtrat Wolfgang Kupke habe 2004 lediglich die Freigabe des Logos an Dritte „grundsätzlich gebührenfrei ohne größere Genehmigungsverfahren“ beantragt. Wie das jetzt im Auftrag des Stadtmarketings entwickelte Logo eingeführt wird, ließ Neumann am Ende der Debatte durchblicken. „Es wird eine Rundverfügung des OB zur Einführung geben.“