Luftfahrtmesse ILA bleibt in Berlin-Brandenburg

von 4. Juni 2010

Die Region Leipzig/Halle hat den Standort-Poker um die größte deutsche Luftfahrtmesse ILA verloren. Die Messe bleibt Schönefeld vor den Toren Berlins treu und zieht 2012 nur ein paar Kilometer weiter nach Westen in den Ortsteil Selchow. Diese Entscheidung gab der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) als Ausrichter am Freitag bekannt. Politik, Messe und der Flughafen Leipzig/Halle reagierten mit einer Mischung aus Enttäuschung und Stolz.

Nach der Entscheidung für Berlin-Brandenburg als Standort für die Luftfahrtmesse hat sich am Freitag in Sachsen und Sachsen-Anhalt Enttäuschung breitgemacht. „Es ist schade“, erklärte Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung. Trotzdem sei die Bewerbung des Flughafens Leipzig/Halle ein Gewinn für die Region gewesen. „Wir haben die Hürden spielend genommen, über die Berlin erst mal kommen musste.“

Der Bundesverband der Deutschen Luft-und Raumfahrtindustrie (BDLI) als Ausrichter der ILA gab seine Entscheidung nach zweimaliger Verschiebung am Freitag bekannt. Demnach erhält die ILA vom Jahr 2012 an einen neuen Standort im Schönefelder Ortsteil Selchow. Leipzig/Halle war als letzter verbliebener Konkurrent bis zum Schluss im Standort-Rennen dabei gewesen. Andere Bewerber wie die Flughäfen Hannover, Oberpfaffenhofen bei München, Stuttgart und Köln/Bonn waren schon frühzeitig aus dem Rennen. In der Entscheidung des Verbands gibt es aber auch kritische Töne gegenüber Berlin und Brandenburg. So seien Zeitpläne nicht eingehalten worden und Gremienbeschlüsse nicht rechtzeitig gefasst worden.

Die Oberbürgermeisterin von Halle, Dagmar Szabados, erklärte: „Halle, Leipzig und der Wirtschaftsgroßraum Mitteldeutschland haben die Chance genutzt, das eigene Profil weiter zu schärfen und die Innovationskraft unseres Verbundes mit einem soliden und visionären Konzept unter Beweis zu stellen. Diese Bewerbung lässt uns näher zusammen rücken; das ist eine Erfahrung, von der wir in Zukunft profitieren werden.“

Der Vorstand der Mitteldeutschen Airport Holding, Markus Kopp, betonte, die Flughafeninfrastruktur habe in Verbindung mit dem modernen Messegelände hohe Anerkennung gefunden. „Das Bewerbungsverfahren hat gezeigt, dass wir ein wettbewerbsfähiger Standort sind.“ Leipzig-Halle wolle sich auch weiterhin als ILA- Standort zur Verfügung halten, sagte ein Sprecher auf Anfrage. „Wir erfüllen alle Anforderungen, um die ILA durchzuführen.“