Marquardt wird Abteilungsleiter bei Leopoldina

von 1. April 2009

Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina erweitert mit der Ernennung zur Nationalen Akademie der Wissenschaften ihr Aufgabenspektrum. „Mit Hans-Jochen Marquardt gewinnt die Leopoldina zur Vorbereitung und Umsetzung ihrer Aufgaben in den vielfältigen internationalen Akademiengremien einen erfahrenen Wissenschafts- und Kulturmanager und eine kompetente Führungspersönlichkeit“, betont die Generalsekretärin der Leopoldina Prof. Dr. Jutta Schnitzer-Ungefug. Marquardt übernimmt diese neue Aufgabe vom 1. April 2009 an.

Dr. phil. habil. Hans-Jochen Marquardt ist Germanist. Nach wissenschaftlichen Tätigkeiten an den Universitäten Leipzig, Pretoria und Kapstadt leitete er von 1996 bis 2001 das Kleist-Museum in Frankfurt/Oder und war danach von 2002 bis 2008 Beigeordneter der Stadt Halle an der Saale mit der Zuständigkeit für den Bereich Kultur und Bildung.

Mit der Ernennung der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina zur Nationalen Akademie der Wissenschaften im Jahr 2008 übernimmt sie über die Tätigkeiten einer überregionalen Gelehrtengesellschaft hinaus zusätzliche Aufgaben. Sie wird vermehrt auf dem Gebiet der wissenschaftsbasierten Gesellschafts- und Politikberatung tätig sein und darüber hinaus die Vertretung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in internationalen Akademiengremien, in denen auch andere nationale Akademien der Wissenschaften vertreten sind, wahrnehmen.

In ihrer Funktion als Nationale Akademie der Wissenschaften erfährt die Leopoldina einen personellen Aufwuchs und einen finanziellen Zuwachs. Neben der Abteilung Internationale Beziehungen, deren Leitung Hans-Jochen Marquardt übernimmt, wird auch eine Abteilung für Politikberatung und eine Abteilung für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit neu eingerichtet. Auch diese Abteilungen werden in Kürze ihre Arbeit offiziell aufnehmen.

Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina (gegründet 1652 in Schweinfurt) mit Sitz in Halle an der Saale (seit 1878) fördert seit langem inter- und transdisziplinäre Diskussionen durch öffentliche Symposien, Meetings, Vorträge, die Arbeit von Arbeitsgruppen, verbreitet wissenschaftliche Erkenntnisse, berät die Öffentlichkeit und politisch Verantwortliche durch Stellungnahmen zu gesellschaftlich relevanten Themen, fördert junge Wissenschaftler, und sie betreibt wissenschaftshistorische Forschung.

Der Leopoldina gehören zurzeit etwa 1300 Mitglieder in aller Welt an. Drei Viertel der Mitglieder kommen aus den Stammländern Deutschland, Schweiz und Österreich, ein Viertel aus 30 weiteren Ländern. Zu Mitgliedern werden Wissenschaftler aus naturwissenschaftlichen und medizinischen Disziplinen sowie aus den Kultur-, Technik-, empirischen Geistes-, Verhaltens- und Sozialwissenschaften gewählt, die sich durch bedeutende Leistungen ausgezeichnet haben. Unter den derzeit lebenden Nobelpreisträgern sind 31 Mitglieder der Leopoldina.