Marsch des Lebens zu Jom HaShoa in Halle (Saale)

Marsch des Lebens zu Jom HaShoa in Halle (Saale)
von 12. April 2018

Menschen bleiben stehen oder stehen von ihrem Platz auf und gedenken schweigend der Opfer der Shoa bzw. ihrer in der Shoa ermordeten Angehörigen. In diesem Jahr fällt dieser Tag nahe zusammen mit den Feiern des 70. Jahrestages der Staatsgründung Israels.

In erschreckender Weise nimmt Antisemitismus in den letzten Jahren weltweit erneut zu. In Frankreich wurde erst vor kurzem die 85-jährige Holocaust-Überlebende Mireille Knoll vermutlich aus antisemitischen Motiven ermordet. Auch in Deutschland erleben Juden in einem wachsenden Maß diskriminierende Bemerkungen und Bedrohungen. Die Hemmschwellen zu offen gezeigtem Antisemitismus scheinen immer weiter zu fallen.

Der Deutsche Bundestag hat im Januar 2018 dazu aufgerufen, Antisemitismus entschlossen zu bekämpfen. In dieser Erklärung heißt es u.a.:

  • “Der Deutsche Bundestag verurteilt jede Form von Judenfeindlichkeit. Das umfasst auch alle antisemitischen Äußerungen und Übergriffe, die als vermeintliche Kritik an der Politik des Staates Israel formuliert werden, tatsächlich aber einzig und allein Ausdruck des Hasses auf jüdische Menschen und ihre Religion sind.”

  • “Jede Form von Antisemitismus ist beschämend für uns alle – gleichgültig, ob strafbar oder nicht. “

  • “Wir müssen auf Antisemitismus hinweisen, vor ihm warnen und laut und sichtbar gegen ihn eintreten.”

Daher haben die Israelitische Religionsgemeinde Leipzig und die Jüdischen Gemeinde Halle, heute nach einer Gedenkfeier, zum Marsch des Lebens und einer öffentlichen Kundgebung an Jom HaShoa in Leipzig und Halle aufgerufen.

Damit möchte man der Opfer der Shoa gedenken und gleichzeitig ein deutliches, öffentliches Zeichen gegen modernen Antisemitismus und Israelhass setzen.

Auch der BundestagsabgeordneteDr. Karamba Diaby, spricht sich in seiner Rede auf dem Marktplatz eindeutig gegen den Antisemitismus aus: