Der MDR schweigt. Zwar nicht im Radio und Fernsehen, aber in Bezug auf die Affäre um den suspendierten Unterhaltungschef Udo Foht. Mit Rücksicht auf die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gibt der MDR keine Erklärung ab, heißt es vom öffentlichen-rechtlichen Sender zur gestrigen Anhörung Fohts beim Sender. Er soll auf MDR-Briefpapier Geschäftspartner zu Geldzahlungen aufgefordert haben. Warum, bleibt unklar.
Weil überhaupt so vieles im Dunkeln liegt, hagelt es heftige Kritik gegen den MDR. Der stellvertretende Vorsitzende und medienpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Markus Kurze, fordert im Zuge der Aufklärung der Vorkommnisse im MDR einen fairen Umgang mit der Rundfunkanstalt. Durch das Handeln Einzelner solle der MDR nicht in Misskredit gebracht werden. Der Intendant Prof. Dr. Reiter handle konsequent und lasse die internen Strukturen des Senders gründlich untersuchen.
Bei allem Grund zur Kritik an der Führungsebene darf es sich die Politik und der Rundfunkrat nicht zu einfach machen und die Aufklärung nur dem Intendanten überlassen, teilte Kurze mit. Man sollte der Person des Intendanten für geleistete Dienste am Gebührenzahler zur Seite stehen, und nicht als angebliche DDR-Unterhaltungsmafia diffamieren, meinte Kurze und reagiert damit unter anderem auf Stefan Gebhardt, Landtagsabgeordneter der Linken und Mitglied im MDR-Rundfunkrat. Das kann nur der falsche Weg sein. Der MDR ist ein Bestandteil der Medienlandschaft Sachsen-Anhalts und sollte auch als dieser, kritisch betrachtet und nicht durch haltlose Äußerungen zerstört werden. Um eine transparente Aufklärung zu erreichen, müsse ein effizientes internes Kontrollsystem im gebührenfinanzierten Sender installiert werden, so Kurze, denn das haben die Gebührenzahler verdient.