MDV-Aufsichtsrat beschließt Preiserhöhung

von 24. März 2011

Ab 1. August müssen die Hallenser für Bus- und Straßenbahnfahren tiefer in die Tasche greifen. Der Aufsichtsrat des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes (MDV) hat einer Preiserhöhung zugestimmt.

Einzelfahrkarten für eine Stunde kosten künftig 1,80 statt bislang 1,70 Euro. Für eine Vier-Fahrten-Karte sind 6,90 Euro (bislang 6,70 Euro) fällig. Die Monatskarte wird um 1,80 auf 48,30 Euro angehoben, das 9-Uhr-Ticket steigt auf 39,50 Euro (+1,30 Euro). Um ganze 18 Euro auf 468 Euro steigt die Jahreskarte. Für die Abo-Monatskarte sind 41,10 statt 39,60 Euro zu zahlen, das 9-Uhr-Ticket im Abo kostet mit 33,60 Euro einen Euro mehr. Auch die Wochenkarte steigt um einen Euro auf 16,50 Euro. Weitere Erhöhungen: Monatskarte Auszubildende von 37,30 auf 38,60 Euro, Abo-Monatskarte Auszubildende von 31,80 auf 32,90 Euro und die Wochenkarte Azubi (Montag – Sonntag) klettert von 12,50 auf 13,20 Euro. Die Tarife für Kinder- und Kurzstreckenkarten im MDV bleiben unverändert.

Alle Tageskarten gelten künftig ab Entwertung volle 24 Stunden und alle Wochenkarten vom ersten Geltungstag an sieben Tage. Der MDV und die beteiligten Verkehrsunternehmen setzen damit erste Ergebnisse einer umfangreichen Tarifproduktuntersuchung um.

Zweite Neuerung ist eine Kooperation mit Carsharinganbieter TeilAuto. Im Rahmen der Zusammenarbeit erhalten ÖPNV-Abonnenten, die zugleich TeilAuto-Mitglied mit Rahmen- oder Vielfahrertarif sind, Preisnachlässe von 48 Euro pro Jahr sowohl auf den Abopreis des Verkehrsunternehmens als auch auf den Grundpreis von TeilAuto. Für die über 100.000 ÖPNV-Abonnenten verbessern sich damit die Möglichkeiten, preiswerte und umweltfreundliche MDV-Angebote mit motorisierter individueller Mobilität zu kombinieren und die gesamte Reisekette – insbesondere in verkehrsschwachen Zeiten – flexibler an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Damit trägt der Verbund nicht zuletzt auch dem Trend des veränderten Mobilitätsverhaltens im Sinne einer intermodalen Verkehrsmittelwahl Rechnung.

"Die Tarifanpassung im MDV ist eine notwendige Reaktion auf gestiegene finanzielle Belastungen der insgesamt 27 beteiligten Verkehrsunternehmen, die wie jede wirtschaftende Einheit durch Kauf von Gütern und Bezug von Leistungen von der allgemeinen Preisentwicklung betroffen sind", begründete MDV-Geschäftsführer Steffen Lehmann das vielgestaltige, ausgewogene Maßnahmenbündel. "Durch spürbare Kostensteigerungen – zum Beispiel für Dieselkraftstoff -, entfallene Zuschüsse und sinkende Einwohner- und Azubi-Zahlen fehlen dem gesamten MDV gegenüber dem Vorjahr elf Millionen Euro. So unumgänglich die kommende Tarifanpassung auch ist – sie vermag nur zur Hälfte die Löcher zu stopfen, welche die Unternehmen belasten", bedauerte MDV-Geschäftsführer Lehmann.