Mehr rechte und linke Straftaten in Sachsen-Anhalt

von 2. März 2009

Im vergangenen Jahr gab es in Sachsen-Anhalt einen deutlichen Anstieg politisch motivierter Gewalt. Das geht aus der am Montag veröffentlichten Jahresstatistik vor. Insgesamt 2.223 Delikte wurden 2008 festgestellt, 580 mehr als ein Jahr zuvor.

Den Hauptanteil daran machen mit 79,2 Prozent rechtsextreme Straftaten aus, die um 411 auf 1.761 Fälle anstiegen. Vor allem sogenannte Propagandadelikte nahmen im letzten Jahr zu, liegen nun bei 1.289 Fällen (+259 Delikte).

Auch bei den linksmotivierten Straftaten ist ein deutlicher Anstieg um 121 Fälle auf 332 Straftaten zu verzeichnen. Hier handelt es sich bei über der Hälfte aller Fälle (189 Delikte) um Sachbeschädigungen, bei denen ein Zuwachs um 87 Delikte zu registrieren war.

Sowohl im rechten wie im linken Lager sei die Bereitschaft gewachsen, politische Auseinandersetzungen mit Gewalt zu führen. Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Hövelmann sagte dazu: „Leider schaukeln sich die Szenen bei Demonstrationen und Gegendemonstrationen oft gegenseitig hoch, so dass die Lage zum Teil eskaliert.“ So gab es im letzten Jahr 356 Auseinandersetzungen zwischen bei beiden politisch extremen Lagern, davon 99 Gewalttaten.

Auch Allgemein wurde eine Zunahme von Gewalttaten durch Rechts und Links festgestellt. 203 politisch motivierte Gewaltstraftaten gab es im letzten Jahr, 72 mehr als noch im Jahr zuvor. Besonders schwerwiegend waren ein Tötungsdelikt und zwei Versuche durch Rechtsextremisten im letzten Jahr. So wurde in Magdeburg ein junger Mann auf dem Heimweg nach einem Discobesuch von einem Angehörigen der rechten Szene erschlagen und beraubt.