Mehr Sicherheit auf der A14 durch elektronische Schilder

von 10. Dezember 2011

Immer wieder gab es in den letzten Monaten schwere LKW-Unfälle auf der A14. Um das Unfallrisiko zu minimieren hat das Land am Samstag offiziell eine automatische Verkehrsbeeinflussungsanlage für die Autobahn in Betrieb genommen. Gesteuert werden die insgesamt zehn Schilderbrücken auf dem rund 15 Kilometer langen Streckenabschnitt zwischen Wanzleben und Schönebeck von der Verkehrsmanagementzentrale der Autobahnmeisterei Halle-Peißen aus. Schon zu DDR-Zeiten wurde von hier aus der Verkehr auf den Autobahnen der Umgebung überwacht.

Die Anlage sei eine wichtige Sache, sagte Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel. So könne man innerhalb kurzer Zeit auf die aktuelle Verkehrslage reagieren. “Das geht mit festen Verkehrszeichen nicht.” Von der Funktion konnte sich Webel auf seiner Herfahrt von Magdeburg aus schon überzeugen. Ein Auto war hier in die Leitplanken gefahren, die Anlage wies auf die Gefahrenstelle hin. Doch auch bei besonderen Wettersituationen mit Glätte, Starkregen, Schnee, Nebel oder Sturm soll die Anlage künftig automatisch reagieren und die Geschwindigkeit reduzieren. Doch dazu müssen noch Nachjustierungen stattfinden, war zu erfahren.

Für Minister Webel ist die Anlage ein Weg hin zu mehr Verkehrssicherheit. Er verwies auf Aussagen von Fachleuten, wonach die elektronischen Verkehrsschilder ernster genommen werden als fest installiert. Auch die Unfallquoten könnten um ein Drittel gesenkt werden. Autofahrer seien aber trotzdem weiterhin selbst in der Verantwortung und müssten aufmerksam fahren.

Anderthalb Jahre wurde an der Anlage gebaut. Die Gelder, immerhin 3,5 Millionen Euro, wurden von der Bundesregierung zur Verfügung gestellt. Wie Webel sagte, sei es das Ziel, in der Zukunft die komplette A14 mit solchen Systemen auszurüsten. Die erste derartige Anlage in Ostdeutschland wurde übrigens 1991 an der A2 in Betrieb genommen.

Von der rund um die Uhr besetzten Verkehrsmanagementzentrale Peißen aus wird die A14 bis nach Sachsen hin überwacht. Die Schilderbrücken funktionieren automatisch, doch auch von der Leitstelle aus können per Hand Eingaben vorgenommen werden. Unter anderem wurden bei Leipzig von hier aus elektronische Hinweisschilder auf das Parkleitsystem anlässlich des Weihnachtsmarktes in der Messestadt geschalten. Für Halle gibt es eine derartige Verknüpfung noch nicht. In der Leitstelle laufen außerdem die Belegungszahlen der LKW-Parkplätze an den Autobahnen auf. Auch die wichtigen Ampelanlagen in Sachsen-Anhalt sind nach Peißen durchgeschaltet. Zudem können die Mitarbeiter der Leitstelle den Altstadttunnel in Wernigerode überwachen. “Wir haben hier schon Nachts Jugendliche entdeckt” sagte ein Mitarbeiter des Landesbetriebs Bau.