Merkel: Bundeskulturstiftung ist Katalysator für Neues

von 30. Oktober 2012

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Arbeit der Bundeskulturstiftung als einen Katalysator für Neues und Innovatives gewürdigt. Dabei gehe es nicht nur um die hohe Kunst. Deutschland sei ein Land mit einer Vielfalt an Kultur, sagte Merkel am Dienstag bei der feierlichen Eröffnung des neuen Stiftungssitzes in Halle. Seit ihrer Gründung vor zehn Jahren habe die Bundeskulturstiftung mit rund 200 Millionen Euro mehr als 2000 Projekte unterstützt, darunter solche wie «Jedem Kind ein Instrument». In Deutschland gelte es, nicht nur zu investieren wie in die Wissenschaft sondern auch in die Fröhlichkeit und Seelen der Menschen.

Zudem müsse die Breitenbildung im künstlerischen Bereich vorangebracht werden. «Und da hapert es bei uns ja sicherlich in vielen Bereichen», sagte die Kanzlerin. Der Standort Halle sei ein Bekenntnis des Bundes zum kooperativen Kulturföderalismus. Die Bundeskulturstiftung gilt als eine der größten öffentlichen Kulturstiftungen Europas. Sie fördert innovative Kulturprojekte in allen Sparten. Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) zufolge erhält die Stiftung 35 Millionen Euro im Jahr an Bundesmitteln, der Stiftungsrat und Jurys entscheiden unabhängig über deren Verwendung.

«Es war eine klare Entscheidung, dass das neue Domizil der Stiftung in Halle stehen sollte», sagte Neumann, der auch Vorsitzender des Stiftungsrates ist. «Es muss sich nicht alles in Berlin ballen.»

In dem rund 4,5 Millionen Euro teuren Neubau arbeiten nun erstmals alle Abteilungen und 40 Mitarbeiter der Bundeskulturstiftung unter einem Dach. Das markante Gebäude entstand im Ensemble der historischen Schulstadt der Franckeschen Stiftung in rund zwei Jahren Bauzeit. «Es ist gut, dass wir hier angekommen sind», sagte die Künstlerische Direktorin der Bundeskulturstiftung, Hortensia Völckers. «Nun haben wir ein eigenes Gehäuse.» Zuvor war die Stiftung an drei Standorten in Halle provisorisch untergebracht.

Merkel sagte: «Hier ist etwas sehr Spannendes entstanden.» Die Bundeskulturstiftung sei ein «sehr interessantes, permanentes Experiment» und trotz manch anfänglicher Skepsis bei den Ländern akzeptiert. «Das hat sich eben auch, glaube ich, gut zusammengelebt, was da auch zusammengehören kann, wenn jeder den anderen respektiert», sagte die Kanzlerin. In Deutschland war Jahrzehnte um die Notwendigkeit der Gründung einer großen deutschen Kulturstiftung diskutiert worden.

Merkel würdigte zudem Halle als Wissenschaftsstandort. In der Stadt ist die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina ansässig. Sachsen-Anhalt Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) verwies zudem auf vielfältige kulturellen Traditionen in Regionen. Deshalb sei es auch wichtig, dass die Bundeskulturstiftung «viele, viele Elemente aufgreift und zusammenführt und damit auch ein Gefühl vermittelt, was uns als Nation zusammenschweißt.»

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