Milch-Gehacktes-Menü für Tigerjunges

von 20. Dezember 2010

Vor zwei Monaten gab es im Bergzoo in Halle (Saale) Tigernachwuchs. Vater Somphon und Mutter Cindy, beide acht Jahre alt, sind stolze Eltern der kleinen Ranga.

Am Montag nun war es soweit. Das kleine malaysische Tigermädchen konnte erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden. Und es wurde gleich stressig für die Kleine. Ihr wurde zum einen ein Mikrochip unter die Haut gepflanzt. Außerdem wurde die Raubkatze noch gegen Katzenseuche und Katzenschnupfen geimpft. Wegen der Größe sind aber zwei Impfungen notwendig.

Wie lange Ranga bei ihrer Mutter bleibt ist noch unklar. „Bis zu zwei Jahre können Jungtiere in der Regel bei der Mutter bleiben“, sagte Jutta Heuer vom Bergzoo. Doch weil Ranga das einzige Kind ist, könnte die Trennung wohl schon eher erfolgen. „Wir wissen nicht warum, aber ein Junges ist für die Mutter stressiger als zwei oder drei“, so Heuer. „Wahrscheinlich, weil sich mehrere Junge untereinander beschäftigen.“

Weil Mutter Cindy keine Milch mehr hat und Ranga schon ein Kilo abgenommen hat, muss das Tigermädchen nun an den Napf gewöhnt werden. Dort bekommt sie eine Mischung aus Katzenmilch sowie Rind- und Geflügelhackfleisch. Manchmal darf es auch schon Herz oder Leber sein. Außerdem ist es erforderlich, die üblicherweise nach den Mahlzeiten von der Mutter durch Belecken vorgenommene Bauchmassage vorzunehmen, da Tierbabys diese zwingend zum Absetzen von Kot und Urin brauchen. Zoo-Besucher können täglich zwischen 14:15 Uhr und 14:45 Uhr hautnah dabei sein. Aus tierpflegerischer und wissenschaftlicher Sicht ist angestrebt, den Zeitraum des direkten Kontakts mit dem Jungtier so kurz wie möglich zu halten.

Auch zu anderen Zeiten gibt es die Chance, das Tigerjunge zu sehen. Jutta Heuer betonte aber auch, dass man nicht traurig sein sollte, wenn es nichts wird und Ranga versteckt schläft.