Mit der Kraft des Wasserstrahls

von 4. Mai 2010

Die Firma P & K Wasserstrahlschneiden Unternehmergesellschaft von Matthias Pescht und Mario Kabisch hat am Dienstag in der Nähe des halleschen Hafens ihren kleinen Betrieb eröffnet. Die Firma beschäftigt sich mit dem Zerschneiden von Werkstoffen mit Hilfe einer Wasserstrahlschneidemaschine.

Einsatzgebiete dieses nicht-thermischen Trennverfahrens sind unter anderem die Medizintechnik, Automotive und Luftfahrt. Das Unternehmen ist ein Gründungsprojekt, das vom Hallenser Hochschulgründernetzwerk UNIVATIONS begleitet und vom Land gefördert wurde. Die Gründer investieren mehr als 350.000 Euro in das Vorhaben und schaffen damit drei Arbeitsplätze.

Im Vergleich zu herkömmlichen Schneidemethoden können mit dem haarfeinen Wasserstrahl filigrane und komplizierte Konturen geschnitten werden. Durch die hohe Geschwindigkeit von 900 m/s, bezogen auf Luft entspricht dies etwa der dreifachen Schallgeschwindigkeit, ergibt sich eine präzise Schnittgenauigkeit und hohe Schnittqualität. Damit entstehen Schnittfugen, die mit dem bloßen Auge fast nicht wahrgenommen werden können. Die schmale Schnittfuge ermöglicht eine optimale Materialausnutzung, so dass Rohstoff-Ressourcen geschont und Werkstoffkosten gesenkt werden. Das innovative Trennverfahren zur Bearbeitung von Materialien aller Art kann beispielsweise für den Werkzeug- und Maschinenbau, für die Automobil-, Flugzeug- und Raumfahrtindustrie sowie in der Medizintechnik eingesetzt werden. Auf dem sechs Meter langen Schneidetisch können Platten bis zu 4,5 Meter Länge aber auch Kleinteile geschnitten werden. Erste Aufträge erhielten Kabisch und Pescht bereits aus der Zulieferindustrie für den Fahrzeugbau.

„Gründungen aus der Wissenschaft erfüllen die eminent wichtige Funktion des Wissens- und Technologietransfers“, sagte Staatssekretär Thomas Pleye zur Eröffnung. „Viele dieser Gründungen sind die Wachstumsträger von morgen. Seitens des Landes besteht ein großes Interesse an akademischen Gründungen, und es ist das erklärte Ziel der Landesregierung, diese in besonderer Weise zu fördern.“ Pleye wies dabei auf das Hochschulgründernetzwerk UNIVATIONS in Halle hin, dessen Arbeit durch Mittel des Landes und des Europäischen Sozialfonds unterstützt wird. Hierdurch sei ein wichtiger Grundstein für die akademische Gründungsförderung in Sachsen-Anhalt gelegt worden.