Mittelstraße: Sanierung rückt näher

von 14. Februar 2010

Vor anderthalb Jahren hat der Bauverein Halle-Leuna das Fachwerkensemble Mittelstraße 17 / 18 erworben. Für 132.000 Euro erhielt die hallesche Wohnungsgenossenschaft den Zuschlag bei einer Versteigerung. Doch seit dem war es, zumindest nach Außen hin, ruhig. Im Hintergrund hatte der neue Besitzer einen Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Der Gewinner ist nun gekürt und soll am 25. Februar im Technischen Rathaus im Rahmen einer Ausstellung präsentiert werden, wie Bauvereins-Chef Guido Schwarzendahl gegenüber HalleForum.de sagte. Dann werden auch fünf weitere Entwürfe anderer Architekten vorgestellt.

Doch bei einer Vorstellung soll es nicht bleiben. „Wir wollen den Siegerentwurf auch realisieren“, so Schwarzendahl. Möglicher Baubeginn: im Sommer diesen Jahres. Im Jahr 2012 soll dann der Komplex in der halleschen Altstadt in neuem Glanz erstrahlen und sich als attraktives Innenstadt-Wohnquartier präsentieren. Insgesamt werde der Bauverein 3,2 Millionen Euro investieren. Erste Arbeiten haben auch schon stattgefunden. So wurde das Dach abgedichtet, damit nicht weiterhin Nässe in die historischen Gemäuer eindringt. Und im Herbst wurden die Gebäude entrümpelt.

Die Wende kam für das Gebäudeensemble gerade noch rechtzeitig, der Abriss war schon geplant. Ulli Hamers und Ralph Penz von der gegenüberliegenden Galerie kümmerten sich all die Jahre um das Haus, retteten es so vor dem verfall. Denn immer wieder scheiterte eine mögliche Sanierung.

(Enrico Seppelt)

Hintergründe zur Mittelstraße 17 / 18 und Fotos auf Seite 2:

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Die Mittelstraße 17 ist ein dreigeschossiger Bau des 18. Jahrhunderts. In den Bau ist ein spätgotischer zweigeschossiger Fachwerkbau integriert. Dadurch ist das Haus eines der ältesten Fachwerkbauten in der Stadt. Geschätztes Baujahr: um 1500. Im Erdgeschoß findet man eine Bohlenstube mit Kassettendecke. Mehrere Fuhrunternehmer waren im 19. Jahrhundert im Besitz des Grundstücks. Dadurch sind die umfangreichen Stallungen im Hof zu erklären. Im Jahr 1896 entstand ein großzügiges Stallgebäude in Backsteinbauweise.

Bei der Nummer 18 handelt es sich um einen zweigeschossigen verputzten Fachwerkbau aus dem 18. Jahrhundert. Im gesamten Haus haben sich die originalen Fenster und Türen fast vollständig erhalten. Im Obergeschoss befinden sich ein historischer Alkoven (Bettnische) und eine ursprüngliche Stuckdecke aus dem Barock.

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