MMZ in Halle steckt weiter in Problemen

von 11. Oktober 2010

Erneut ist das Mitteldeutsche Multimediazentrum in arge Finanznot geraten. Wie aus einem Bericht hervorgeht, über den der Finanzausschuss nächste Woche informiert werden soll, machen neben den bereits gerichtlich anhängigen Baumehrkosten vor allem die hohen Betriebskosten zu schaffen. Statt der einst beschlossenen 35.000 Euro muss die Stadt allein in diesem Jahr mindestens 90.000 Euro zuschießen. Daneben laufen noch immer Millionen-Darlehen der Stadt, die möglicherweise dem MMZ erlassen werden.

Doch weil das MMZ die Betriebskosten an die 35 eingemieteten Firmen weitergibt, sind auch diese teilweise in Finanznöte geraten. Er werde mit seinem Unternehmen das Multimediazentrum verlassen, sagte Alexander Landgraf von der Werbeagentur SAM. Er sprach von Betriebskosten von Teils 7 Euro pro Quadratmeter.

Unter anderem lassen die großen und nicht vermietbaren Flurflächen die Kosten in die Höhe schnellen. Ein Problem sind zudem die Fenster, die nicht weit genug geöffnet werden können, weil der Öffnungswinkel nicht ausreicht. Ein Mangel, der bereits dem Architekten angelastet wurde. Weil aber die großen Fenster die Räume bei Sonneneinstrahlung aufheizen, laufen vielfach die Klimaanlagen. Um zumindest hier eine Absenkung zu erreichen, ist nach Informationen von HalleForum.de die Nachrüstung von Sonnenschutzsystemen vorgesehen. Auch eine energetische Sanierung soll es geben. Derzeit läuft ein Contractingvertrag, weil aus Kostengründen auf ein Blockheizkraftwerk verzichtet wurde. Die Baukosten waren ohnehin schon um 7 Millionen Euro gestiegen.

Zur Kostenfalle in dem MMZ, das als Gründerzentrum angelegt ist, könnte sich in Zukunft auch die aufwändige Studiotechnik erweisen. Noch kann Halle mit einer deutschlandweit einzigartigen technischen Ausstattung punkten. Mittelfristig dürfte aber neue Technik nötig sein. Doch werde diese Kosten begleichen wird ist ebenso offen. Das MMZ als Zuschussbetrieb erwirtschaftet derzeit keine Rücklagen.