Möbelbörse der Caritas Halle vor dem Aus

von 30. April 2010

Die seit einem Jahr bestehende gemeinnützige Möbelbörse "Cariwohn" in der Theodor-Weber-Straße 10 wird ab dem 1. Mai für den Kundenverkehr schließen müssen. Hintergrund der drastischen Maßnahmen ist der seit Wochen in Bearbeitung
befindliche Neuantrag bei der ARGE Halle zur Weiterbewilligung der Arbeitsgelegenheiten, sogenannte 1€-Jobs.

Die Caritas-Möbelbörse ist ein rein gemeinnütziges Projekt, in dem gut erhaltene Möbelstücke und Hausrat von Spendern unentgeltlich abgeholt werden, von Mitarbeitern in Arbeitsgelegenheiten und Ehrenamtlichen in der Möbelbörse aufbereitet und anschließend gegen einen geringen Obolus an bedürftige Mitmenschen in der Stadt Halle abgegeben werden. Sie ist jüngster Bestandteil des Caritas-Sozialzentrums Silberhöhe, zu dem seit Jahren der "Carisatt"-Laden, der Kleiderladen "Carichic" und eine soziale Beratungsstelle gehören. Allein im vergangenen Jahr wurden über 2000 Haushalte in Halle, die von Sozialleistungen abhängig sind, mit dringend benötigten Möbelstücken versorgt.

Nur mit Unterstützung durch zusätzliche Arbeitskräfte kann dieses für die Hilfebedürftigen derart kostengünstige Angebot aufrechterhalten werden. Durch den Wegfall der Arbeitskräfte können die Lieferungen und Abholungen der Möbelstücke in dem bisherigen Umfang nicht mehr gewährleistet werden. Bereits die heute auslaufende Maßnahme hat die ARGE SGB II Halle GmbH endgültig erst im März 2010 bewilligt. Dennoch wurden dem Verband bereits zu Beginn der Möbelbörse im Mai 2009 zehn Mitarbeiter in Arbeitsgelegenheiten zugewiesen. Solch eine praktikable Regelung scheint derzeit nicht mehr möglich zu sein, obwohl die ARGE in mehreren Gesprächen zugesichert hat, dass sie sich um eine Fortführung bemühen werde.

Der Caritasverband bedauert, zur Schließung gezwungen zu sein, heißt es in einer Mitteilung. Trotz aller Anstrengungen habe man bisher keine Alternativlösung finden können. Aus Eigenmitteln können die Kosten für Miete, Personal und Fahrzeuge nicht gedeckt werden. Schon bestellte Möbelstücke werden von Ehrenamtlichen in den nächsten Tagen noch zur Auslieferung gebracht, um die sozialen Notlagen der Bedürftigen nicht zu verschlimmern. Schon vereinbarte Abholungen bei Spendern würden ebenfalls noch realisiert. Ein Engagement darüber hinaus sei derzeit nicht mehr möglich.