Monalisa Ghosh begeistert mit Odissi

von 4. November 2015

Der Vorsitzende der DIG Halle, Rahul Peter Das (61), der zugleich Professor der Südasienstudien an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und Mitglied des Vorstandes der Deutschen Gesellschaft für Asienkunde ist, führte mit fachlichen Anmerkungen durch das Programm. Er erklärte unter anderem, dass dieser Tanz ursprünglich ein tägliches Ritual und allein den Göttern gewidmet war. Die drei Damen tanzten in traditioneller indischer Kleidung mit jedem Körperteil und zeigten komplizierte Tanzfiguren mit einer Leichtigkeit, die kaum erahnen ließen, dass sie das Ergebnis eines langen, intensiven Trainings sind. Im fantastischen Spiel von Mimik und Gestik wirkten die Augen mitunter wie die von Puppen. Im zweiten Teil der Darbietung führten die Tänzerinnen einen Ausschnitt einer dramatischen Beziehungsgeschichte auf, wobei sie wie in einem Tanztheater in verschiedene Rollen und Verkleidungen schlüpften.

Monalisa Ghosh gilt als eine der wichtigsten, aktuellen Vertreterinnen des Odissi-Tanzes. Am 23. September 2015 ist sie in Indien aufgebrochen zu ihrer 25. Herbst-Europa-Tour, auf der sie nach eigenem Bekunden auch ihre talentierten Seniorstudentinnen Supriya and Tanusree promoten will. Seit 25 Jahren verkörpert Monalisa Ghosh die indische Tanztradition, kunstvoll und kreativ-zeitgemäß. Sie ist international tätig, Inhaberin renommierter Preise und eine Tanz-Lehrerin und -Meisterin, die den indischen Mythos in die Moderne trägt. Ihre im Januar des Jahres 2000 gegründete Kalajyoti-Schule (Gurukul) in Kalkutta unterstützt einkommensschwache Familien, trainiert deren Kinder in authentischem Odissi-Tanz und unterstützt sie bei ersten Auftritten, ungeachtet ihrer Kaste, Herkunft oder Religon. Sie verbindet dabei nach eigener Darstellung Tradition und Moderne.

Die Deutsch-Indischen Gesellschaft ist seit mehr als 50 Jahren der Pflege der Beziehungen zwischen Indien und Deutschland verpflichtet. Mit zahlreichen Zweiggesellschaften und zirka 4000 Mitgliedern befördert sie die interkulturelle Zusammenarbeit der beiden Länder. Die Zweiggesellschaft Halle besteht seit zehn Jahren. Ende November 2015 jährt sich ihre Gründung an den Franckeschen Stiftungen. Sie ist als Würdigung der langjährigen Beziehungen zwischen der Stadt Halle und der südindischen Stadt Chennai (Tranquebar) zu verstehen. Missionare hatten dort im Auftrag des Stiftungsgründers August Hermann Francke eine Niederlassung gegründet und von dort regelmäßig in Briefen berichtet. Im Jahre 2006 feierten die Franckeschen Stiftungen zu Halle das 300-jährige Jubiläum der Dänisch-Halleschen Mission. Die Universität in Halle hat einen Partnerschaftsvertrag mit der Jawaharlal-Nehru-Universität in Delhi. http://www.jnu.ac.in.

Monalisa Ghosh auf Youtube

https://www.youtube.com/watch?v=vTt23xW-TnY