Moritzburg bekommt 1 Million Euro

von 23. März 2010

Seit anderthalb Jahren steht der Erweiterungsbau der Moritzburg. Doch beendet sind die Arbeiten noch nicht. Jetzt kommt unter anderem der Erschließungsturm dran. Er soll energetisch saniert, die Fassade überarbeitet werden. Laut Stiftungsdirektorin Katja Raab hätten sich bereits Besucher über den schlechten Zustand beschwert. Der Zugang wird zudem mit einer Überdachung versehen. So können die Kunstwerke in Zukunft sicher an- und abtransportiert und wichtige infrastrukturelle Bedingungen für den Betrieb des Kunstmuseums verbessert werden.

Eine Million Euro bekam die Stiftung Moritzburg nun am Dienstag. Das Geld kommt aus dem Konjunkturpaket. Kultusminister Jan-Hendrik Olbertz übergab den entsprechenden Förderbescheid. Dabei geht es um den so genannten Erschließungsturm, so Olbertz. Es ist der technische Teil des Museums mit dem Aufzug, durch den der Zugang zum Magazin erfolgen wird. Aufweisen wird er einen hohen Sicherheitsstandard, wozu eine Klimaschleuse gehören wird. Durch das „Konjunkturpaket II“ werden Dinge machbar, die wir sonst nicht machen könnten. Und, so Olbertz, „Es ist eine Sache die nachhaltiger ist als die Abwrackprämie oder die diskutierten Konsumgutscheine.“

Das verlesen des Bescheides machte Olbertz sichtlich Freude. Er lobte den Neuantrag der Stiftung Moritzburg, er sei schnell (15.02.2010) und gut erfolgt. Immerhin handelt es sich bei den 1,1 Millionen um einen „Zuschuss als nicht rückzahlbare Zuwendung“ laut Bescheid.

Die Direktorin der Stiftung, Dr. Katja Schneider, freut sich das darüber dass nun die Moritzburg komplettiert werden kann. Neben der Klimaschleuse wird es auch eine Überdachung im Anlieferbereich geben, so das auch Regen nicht mehr stören wird. Und das ganze wird durch eine Fassadenverkleidung aus Aluminium abgeschlossen, die sich mit der bisherigen Gestaltung ergänzen wird. Die gewählte kubische Form soll dabei an L. Feininger erinnern.

Oberbürgermeisterin Szabados war auch sehr erfreut darüber das Geld aus dem Konjunkturpaket in die Stadt Halle fließt. Schön fand sie, dass die Moritzburg eine Stiftung ist, und „somit kein Geld von der Stadt erwartet wird, die Moritzburg aber jetzt komplettiert werden kann“.

Nach Aussage von Dr. Katja Schneider ist als Baubeginn der 10. Mai avisiert, die Bauarbeiten sollen möglichst noch in diesem Jahr beendet sein.

Seit 1904 ist das Kunstmuseum in der Moritzburg Halle untergebracht. Diese Burganlage zählt zu den eindrucksvollsten spätmittelalterlichen Burganlagen Mitteldeutschlands und diente einst als Residenz der Magdeburger Erzbischöfe. Heute ist das Kunstmuseum mit seinem zeitgenössischen Erweiterungsbau von Nieto Sobejano ein Ausstellungsort von überregionaler Strahlkraft. Es beheimatet Sammlungen der Malerei, Plastik, Grafik, Fotografie, Kunsthandwerk und Design sowie Münzen und Medaillen. Aktuell können sich Besucher des Museums u.a. die Dauerausstellung „Brücke in Halle. 1910 Vision – 2010 Wirklichkeit“ aus der Sammlung Hermann Gerlinger ansehen. Ab 28. März beginnt die Sonderausstellung „Oskar Kokoschkas Antike. Eine europäische Vision der Moderne“.