Es war das Fest des Heiligen Mauritius, des Schellenmoritz, als das geistliche Leben in der Moritzkirche begann. Am 22. September 1411 wurde das Gotteshaus oberhalb der Gerbersaale direkt an der Stadtmauer eingeweiht. Das ist nun genau 600 Jahre her und wird mit einer Festwoche gefeiert.
Los geht es am Sonntagabend um 18 Uhr. Dann wird mit einer Orgelvesper die Sauer-Orgel von 1925 wieder erklingen. Sie war in den letzten Monaten durch den Orgelbauer Reinhard Hüfken aus Halberstadt saniert worden. Rund 280.000 Euro hat die Sanierung der Moritzorgel mit ihren 63 Registern gekostet. Fleißig haben Förderverein und Kirchgemeinde dafür gesammelt, es gab Benefizkonzerte. Auch die Saalesparkasse und Lotto unterstützten die Arbeiten finanziell.
Am Dienstag, 20. September, steht um 19:30 Uhr der Vortrag "Der Heilige Mauritius und die Mauritiusverehrung im Mittelalter" auf dem Programm. Es referiert Gerhard Walter aus Leipzig. Am Donnerstag, 22. September, findet dann um 18:30 Uhr die Festmesse zum Patronatsfest und Kirchweihtag statt. Die Liturgie wird Propst Reinhard Hentschel führen. An der Orgel musiziert Florian Kleidorfer. Im Anschluss um 21 Uhr lädt der Förderverein zur interaktiven Orgelführung ein. Ein Orgelkonzert mit Wolfgang Rübsam gibt es am Freitag, 23. September, um 19:30 Uhr. Am Samstag, 24. September, um 18 Uhr beginnt der Ökumenische Vespergottesdienst mit Propst Reinhard Hentschel und Superintendent Hans-Jürgen Kant. Dazu tritt der Stadtsingechor zu Halle auf.
Das große Fest steigt dann am Sonntag, den 25. September. Um 10 Uhr geht es los mit dem Pontifikalamt mit Alt-Bischof Leo Nowak. Auf dem Moritzkirchhof beginnt anschließend um 12 Uhr das Bühnenprogramm. Unter anderem warten Blasmusik, das Musical St. Franziskus, Improvisationstheater mit der Gruppe Kaltstart, das Theaterstück um Mauritius und Otto I. und die Gruppe Horch auf die Besucher. In der Moritzkirche selbst gibt es Führungen sowie eine Ausstellung von Teilen des Silberschatzes der Halloren.
Der Bau der Moritzkirche hatte am Ostermontag, dem 30. März 1388, begonnen. Sie entstand an Stelle eines romanischen Vorgängerbaus. Zum Kirchweihfest 1411 war der erste Bauabschnitt fertig, zum hundertjährigen Geburtstag wurde der Hochaltar errichtet. Erst 1557, zwischenzeitlich wurde die Kirche lutherisch, war der Bau fertig. Nicht verwirklicht wurden zwei Türme. Seit 1970 ist die Moritzkirche wieder katholisch.
