Nach der Räumung der Jägerschule

von 26. August 2009

Pfusch am Bau. Immer wieder hört man davon, sei es das Marktpflaster oder der Deckeneinsturz an der Huttenschule. Ganz aktuell ist die Schule am Jägerplatz in der Diskussion. Die musste gesperrt werden, weil Lampen drohen herunterzufallen. Grund: die Baufirma hat vor 15 Jahren falsche Dübel verwendet.

Nun ist auch klar, wer den Pfusch zu verantworten hat. Nur, ausrichten kann die Stadt wohl nichts mehr. Die Gewährleistung ist abgelaufen, zudem existiert die ausführende Firma nicht mehr. Der damals zuständige Planer ist bereits verstorben, der Projektbetreuer der Stadtverwaltung ist auch nicht mehr da, so Planungsdezernent Thomas Pohlack. Klar ist für ihn: die Firma hat damals ohne Sach- und Fachkenntnis gearbeitet. “Da wurde an der falschen Stelle gespart.”

Und genau das befürchtet Pohlack auch bei weiteren Bauvorhaben. Grund: um in Ausschreibungen zu gewinnen, sparen Firmen möglicherweise an wichtigen Stellen. “Durch den hohen Wettbewerbsdruck werden viele Leistungen nicht sachgerecht ausgeführt.“ Deshalb sollen nun die Lampen in sämtlichen Schulen und Verwaltungsgebäuden auf ähnliche Mängel hin überprüft werden. Bei aktuellen Bauvorhaben soll zudem genauer hingeschaut werden. “Wir werden schärfen kontrollieren. Das Vertrauen ist erschüttert”, erklärte Pohlack, der bereits vermutet, sich dadurch den Zorn der Handwerkskammer auf sich zu laden.

Die Schule am Jägerplatz war am Montag geräumt worden. Die Schüler werden ab nächster Woche in der kilometerweit entfernten Schule in der Rigaer Straße unterrichtet. Eltern hatten gestern die langen Schulwege bemängelt. Die Stadt hat jetzt eine Lösung gefunden. Demnach wird ein Kleinbus die Jungen und Mädchen zur neuen Schule bringen.

Unklar ist wegen der Finanzlage der Stadt, ob und wann die Jägerplatzschule saniert wird. Aber die ersten Firmen haben sich bereit erklärt, der Stadt hier unter die Arme zu greifen.