Nazidemos in Halle und Leipzig sorgen für Chaos

von 16. Oktober 2010

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Eine Demonstration von Rechtsextremen in Leipzig hat am Samstag auch in Halle (Saale) für ein Chaos gesorgt. Neben hunderten Reisenden strandeten auch 300 Neonazis auf dem halleschen Hauptbahnhof. Vermutlich Linksextremisten hatten auf der Bahnstrecke zwischen Halle und Leipzig Kabelschächte in Brand gesetzt und Signale zerstört. Der S-Bahn-Verkehr nach Leipzig wurde komplett eingestellt. Fernverkehrszüge werden zum Teil über Delitzsch umgeleitet oder enden in Halle, was unter den Reisenden die Stimmung aufgeheizt hat. So wurde eine Regionalbahn von Halle über Delitzsch nach Leipzig eingesetzt. Lediglich ein Waggon stand für normale Reisende zur Verfügung, die anderen Zugwaggons waren durch Polizeikräfte und Rechtsextremisten belegt. In dem Wirrwarr hatte eine Mutter ihr Kind aus den Augen verloren – dies stieg in den Zug ein, fuhr mit dem Zug los. Auf dem Bahnhof blieb eine brüllende Mutter zurück.

Am Mittag hatten rund 300 Rechtsextremisten versucht, durch Halle zu marschieren. Sie konnten ihre Fahrt nach Leipzig wegen der Anschläge auf Bahnanlagen nicht fortsetzen, stiegen in Halle aus. Ein eiligst herbeibeordertes Polizeigroßaufgebot aus der Umgebung konnte verhindern, dass die Neonazis bis zum Marktplatz marschieren.