Neubau der Südwache freigegeben

von 3. Mai 2011

Am Dienstagnachmittag wurde am Lutherplatz der Neubau der Südwache freigegeben. Hier ist Platz für fünf Löschfahrzeuge. Darüber befinden sich die Räume für die Ruhezeiten. Möglich wurde der Neubau durch das Konjunkturpaket der Bundesregierung. 1,3 Millionen Euro kamen aus Berlin, Stadt und Land teilten sich je 200.000 Euro.

“Ein seltenes Ereignis”, freute sich Feuerwehrkommandant Wolfgang Hans über die offizielle Übergabe des Neubaus. 25 Jahre habe er diesen Posten nun schon und es sei doch recht selten, dass neue Gebäude eingeweiht werden. Grüße der Landesregierung überbrachte Innen-Staatssekretär Ulf Gundlach. ”Das ist ein gutes Stück Arbeit, um die Sicherheit zu verbessern.” Gundlach hob auch den gesellschaftlichen Wert der Feuerwehr hervor. Das zeigte sich auch bei den Festgästen. Die Kinder vom benachbarten Kinderhaus Don Bosco überbrachten ein musikalisches Ständchen und kleine Geschenke. Die Kinder hatten Bilder gemalt, die anschließend auf Tassen gedruckt wurden. Jede Tasse ist ein Unikat.

Innendezernent Bernd Wiegand hofft, dass nun auch bald die Sanierung des 103 Jahre alten Hauptgebäudes erfolgen kann. “Wir wollen die Südwache zum Gefahrenabwehrzentrum ausbauen”, erklärte er. Die Anträge beim Land seien gestellt. Knapp zwei Millionen Euro soll die Sanierung kosten. Doch durch den noch nicht genehmigten Haushalt der Stadt scheint ein schneller Baubeginn fraglich.

Im Oktober 1908 war die Südwache in Betrieb gegangen und ist die älteste Feuerwache in Halle. Das zeigt sich auch im Haus – zum Beispiel durch enge, verwinkelte Räume. Zu sehen sind auch noch die historischen Rutschen aus Holz. Diese dürfen heute aus Arbeitsschutzgründen nicht mehr genutzt werden, schließlich könnte man sich beim Herunterrutschen einen Splitter einfangen. Doch aus Gründen des Denkmalschutzes dürfen die Stangen auch nicht entfernt werden. Bei ihrer Eröffnung galt die Südwache als eine der modernsten in ganz Europa, erbaut nach amerikanischem Vorbild. Zwar wurden die Kübelwagen noch von Pferden gezogen. Doch die Tore der Wache ließen sich schon elektrisch öffnen. Modern waren auch die Feuermelder am Straßenrand, die allesamt in der Wache einliefen. Dabei wäre es beinahe nicht zum Bau gekommen. Schuld schon damals: die Finanzen und der dazugehörige Streit im Stadtrat.