Neubau von Brücke an A14 fraglich

von 17. Juni 2012

 Nach dem Abriss einer akut einsturzgefährdeten Brücke an der Autobahn 14 (Magdeburg-Dresden) bei Halle ist unklar, ob an dieser Stelle wieder eine Überführung gebaut wird. «Das ist eine Entscheidung, die wir in Ruhe und mit Bedacht angehen werden», sagte der amtierende Präsident der Landesstraßenbaubehörde, Uwe Langkammer, am Samstag der Nachrichtenagentur dpa. Die Frage sei, ob eventuell neu und ob dort oder an anderer Stelle gebaut werde. Außerdem könnte auch mit den Landwirten und Kommunen über eine Neuordnung des Wegenetzes nachgedacht werden. Zudem untersuchen Fachleute die Ursache für die Brücken-Probleme.    Am Wochenende entspannte sich dann die Verkehrssituation nach der Freigabe der Autobahn 14 in Richtung Dresden und Magdeburg, wie ein Polizeisprecher am Sonntag sagte. Der Autobahnabschnitt zwischen Halle-Trotha und Halle-Tornau war seit Dienstag wegen der Abrissarbeiten an der Brücke für den Verkehr voll gesperrt worden. Auf Umleitungsstrecken, vor allem im nördlichen Stadtgebiet von Halle und bei Zörbig und Köthen (Landkreis Anhalt-Bitterfeld), hatte sich der Verkehr teils kilometerweit gestaut. Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados (SPD) forderte – wie zuvor auch schon Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) – in dem Zusammenhang den zügigen Weiterbau der Westumfahrung von Halle, konkret des noch fehlenden 12,6 Kilometer langen Teilstücks der Autobahn A143.    Nicht nur als Alternativstrecke im Falle von Verkehrsproblemen auf der A14 sei die A143 von großer Bedeutung. «Für die wirtschaftliche Entwicklung der angrenzenden Landkreise, der Gemeinden in der Region und für Halle ist die Fertigstellung ebenfalls eminent wichtig. Unternehmen aus Halle und dem Umland würden stark profitieren»,erklärte Szabados. Die fertiggestellte A 143 würde die Autobahnen A38 (Leipzig/Halle-Göttingen) und A14 verbinden und somit eine Westumfahrung Halles ermöglichen. Aufgrund einer Klage von Naturschützern war der Weiterbau der A143 bei Halle vor fünf Jahren gestoppt worden. Am 4. Juli will die Stadt erneut ihre Argumente für den Weiterbau darlegen, erklärte Szabados.    Die abgerissene etwa 50 Meter lange und knapp 10 Meter hohe Brücke an der A14 war als Wirtschaftsweg vorrangig von Landwirten genutzt worden. Sie müssen nun Umwege in Kauf nehmen. Die Brücke bei Wallwitz (Saalekreis) war den Angaben zufolge im Zuge des Neubaus der Autobahn 14 von Halle nach Magdeburg vor etwa zwölf Jahren errichtet worden.     Die Kosten für die Abrissaktion seien noch nicht zu beziffern. «Zunächst hieß es ja, schnell zu handeln», sagte Langkammer angesichts der Gefahr, die Statiker nach Böschungsbewegungen am Dienstag an der Brücke festgestellt hatten. «Ein gut sechsstelliger Betrag wird wohl rauskommen, aber genau weiß man es noch nicht», sagte er. Unterdessen liefen am Baugrund weiterhin Bohrungen, um die Ursache für die Einsturzgefahr an der Brücke herauszufinden.     «Das ist nicht so einfach, aber es deutet sich an, es gibt nicht die Ursache, sondern wohl ein ganzes Paket», sagte Langkammer. Er rechnet damit, dass die Ergebnisse der Analysen von Experten einige Zeit in Anspruch nehmen werden. «Das wird mehrere Wochen dauern,  um das alles aufzuarbeiten.»