Neubeginn nach der Bombe

von 21. März 2012

Heinrich Pera hatte hier die Hospiztradition begründet. Danach stand das ehemalige Wohnhaus im Steinweg in Halle (Saale) lange leer. Doch nun erstrahlt es in neuem Glanz. Am Mittwoch wurden die Bauarbeiten mit einem Festakt beendet. Drumherum erstrahlten Stiefmütterchen, im Gebäude selbst roch es noch nach Farbe. 2,5 Millionen Euro hat das Elisabeth-Krankenhaus in die Sanierung investiert.In den kommenden Tagen und Wochen werden die Räumlichkeiten nun bezogen. Zuvor wurde das Haus von Diakon Reinhard Feuersträter gesegnet. Die spezialisierte Ambulante Palliativversorgung Elisabeth-Mobil wird in dem denkmalgeschütztem Haus untergebracht sein. Die Abteilung Qualität und Controlling, die momentan in unterschiedlichen Gebäudeteilen des Krankenhauses angesiedelt ist, wird einen Großteil der Räumlichkeiten nutzen. Auch Platz für eine MVZ Hausarztpraxis ist vorgesehen. Das Keller- und Dachgeschoss wird für Archiv und Lagerräume hergerichtet. Das Gebäude wurde Anfang des 20. Jahrhunderts noch mit Gasbeleuchtung gebaut und ist ein Einzeldenkmal der Stadt Halle. Die Jugendstiltreppenhäuser wurden wieder hergerichtet, die Fassade im Steinweg restauriert. Unter der Leitung von Ulrich Reimkasten, Professor für Malerei/Textil an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, entstand ein mit der Denkmalpflege abgestimmtes Farbkonzept.  Auch die Stuckdecken bleiben erhalten. Im vergangenen Jahr hatte die Sanierung für Aufregung gesorgt. Denn am 27.Oktober 2011 wurde eine amerikanische fünfzentnerschwere Fliegerbombe aus dem März 1945 gefunden. Daraufhin musste das Krankenhaus und große Teile der Innenstadt komplett evakuiert werden. Im Hof und an der Bombenfundstelle entstanden Grünflächen.