Neue Gefängnisseelsorgerin in Halle

von 12. November 2010

Halle hat seit Freitag eine neue Gefängnisseelsorgerin. Pfarrerin Barbara Sonntag wurde im Rahmen einer Feierstunde in der Kirche des "Roten Ochsen" offiziell in das Amt eingeführt. Sie übernimmt diese Aufgabe an der Justizvollzugsanstalt Halle für den Evangelischen Kirchenkreis Halle-Saale, der sich seit vielen Jahren um die Seelsorge der Gefangenen in Halle verdient macht. Bis Ende Juli 2010 war dies vor allem das Tätigkeitsfeld von Hanna Haupt, die nach 20 Jahren Gefängnisseelsorge aus dieser Aufgabe ausgeschieden ist. In ihrer Nachfolge hat am 1. Oktober 2010 Barbara Sonntag diese Funktion übernommen.

Justizstaatssekretär Bernhard Sterz anlässlich der Amtseinführung: „Gefängnisseelsorge wendet sich jedem Inhaftierten mit seiner eigenen Biografie und seiner jeweiligen Straftat zu. Gefängnisseelsorger nehmen unter anderem eine wichtige Mittlerfunktion ein, wenn es darum geht, dass sich der Gefangene mit seiner Tat und deren Folgen auseinandersetzt und möglicherweise eine Umkehrbereitschaft entwickelt. Die Seelsorger sind zugleich eine wichtige Stimme bei einer kritischen Begleitung des Strafvollzugs. Ich wünsche Barbara Sonntag für ihre neue Tätigkeit viel Erfolg.“

In Sachsen-Anhalt sind aktuell 17 Gefängnisseelsorger tätig. Neun von ihnen gehören der evangelischen, acht der katholischen Kirche an. Ihre Arbeit basiert auf Verträgen, die das Land Sachsen-Anhalt 1994 mit den Evangelischen Landeskirchen und im Jahr 2000 mit dem Bistum Magdeburg geschlossen hat. Seelsorgerische Angebote gibt es an allen Standorten des Justizvollzuges in Sachsen-Anhalt, einschließlich der Außen- und Nebenstellen. Zu den Aufgaben gehören unter anderem die Durchführung von Gottesdiensten, die seelsorgerische Beratung in Einzel- und Gruppenarbeit, soziale Hilfestellungen sowie die Betreuung von Angehörigen und Bediensteten.