Neue Großbaustelle in der Innenstadt

von 27. Oktober 2009

In den letzten Monaten hat HalleForum.de mehrfach über den schlechten Bauzustand von Klausbrücke und Hallorenring berichtet. So haben sich an der über 100 Jahre alten Überbauung der Gerbersaale – der Flusslauf ist hier nur unter der Straßenoberfläche in einem Tunnel verschwunden – Risse und Verformungen gebildet. Sogar eine Sperrung wegen Baufälligkeit könnte drohen.

Doch nun rücken die Bauarbeiten in greifbare Nähe. Wie Bürgermeister Thomas Pohlack gegenüber HalleForum.de sagte, solle es im April nächsten Jahres mit den Arbeiten losgehen. Allerdings stehe die Finanzierung für das Mammutprojekt noch nicht, so Pohlack. Die Stadt warte hier noch auf Fördermittelzusagen.

In einem ersten Bauabschnitt sollen zunächst die Klausbrücke für 2 Millionen Euro durch einen Neubau ersetzt und der Hallorenring zwischen Klausbrücke und Hallmarkt für 3,8 Millionen Euro saniert werden. Sollten sich noch weitere Gelder akquirieren lassen, ist in einem zweiten Abschnitt auch der Ausbau zwischen Hallmarkt und Glauchaer Platz für 3,4 Millionen Euro vorgesehen. Hier ist der Handlungsbedarf jedoch nicht ganz so hoch.

Für die Arbeiten soll die Gerbersaale trockengelegt werden. Allerdings werden sich die Gewölbe bei Regenfällen trotzdem mit Wasser füllen. Um eine Gefahr für die Bauarbeiter auszuschließen, muss deshalb die Baustelle bei steigendem Wasserpegel geräumt werden.

Der Abriss der alten Klausbrücke soll im April nächsten Jahres starten. Erhalten bleibt lediglich das denkmalgeschützt Gewölbe. Darüber wird eine Betonplatte aufgebracht. Sie soll den Verkehrsbedürfnissen der Zukunft gerecht werden. Im Dezember soll dann die neue Brücke stehen.

Gebaut wird aber auch in der Mansfelder Straße. Die HAVAG wird zwischen Klausbrücke und Schieferbrücke die Gleise auswechseln. Zudem soll die Haltestelle Ankerstraße behindertengerecht umgebaut werden. Auch der marode Straßenbelag wird ausgebessert. Daneben erneuern Versorgungsunternehmen ihr Leitungsnetz. Rund 4,3 Millionen Euro werden investiert. Baustart ist für April 2010 vorgesehen, im Dezember sollen die Arbeiten beendet sein.

Der Straßenbahn-Verkehr muss während der Baumaßnahmen für mehrere Monate unterbrochen werden. Allerdings ist noch keine Lösung parat, wie der Tramverkehr von Neustadt aus zum Markt geleitet werden kann. Eine Weiche am Franckeplatz von West nach Nord fehlt.