Neue Studie sieht Halle wieder hinten

von 9. Oktober 2009

Alle paar Wochen kommen Studien zur Wirtschaftskraft und Dynamik der größten Städte Deutschlands heraus. Ergebnis: Halle belegt mit 83,0 Punkten Platz 49 von insgesamt 50 untersuchten Großstädten. Das geht aus dem sechsten wissenschaftlichen Städteranking der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) in Kooperation mit der WirtschaftsWoche hervor.

Zum sechsten Mal in Folge wurde München Sieger im Niveauranking. Bei Einkommensteuerkraft und Kaufkraft führt die bayrische Landeshauptstadt, sie hat die wenigsten ALG II-Empfänger, die zweitniedrigste Arbeitslosenquote sowie den zweithöchsten Anteil an Hochqualifizierten.

Eine Stärke von Halle (Saale) ist der Studie zufolge unter anderem die Kita-Betreuungsquote. 52,4 Prozent aller Kinder unter drei Jahren in Halle werden in Kindertageseinrichtungen betreut. Damit kommt die Stadt auf Rang eins. 65,8 Prozent aller befragten Unternehmer beurteilen Halle in einer Umfrage der IW Consult und der Universität Bonn als wirtschaftsfreundlich. Der Durchschnitt liegt bei 58,4 Prozent Positivantworten, das bedeutet der Studie zufolge Platz fünf für Halle. Gelobt wird auch die gute Ausbildung. 13,6 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Halle haben einen Hochschul- oder Fachhochschulabschluss.

Die hohe Hartz IV-Quote wird hingegen als Schwäche ausgewiesen. Auf 100 Einwohner kommen demnach statistisch betrachtet 13,2 ALG-II-Empfänger – soviel wie keine andere Großstadt. Im Schnitt aller untersuchten Städte sind es 8,5 Bezieher. Auch beim Verdienst steht Halle hinten hat. So lag das verfügbare Einkommen je Einwohner bei 14.719 Euro, letzter Platz der 50 untersuchten Städte. Im Durchschnitt aller Städte sind 18.666 Euro. Negativ auf die Studie wirkt sich auch der Einwohner-Rückgang aus. Von 2003 bis 2008 ist die Zahl der Einwohner um 3,0 Prozent zurückgegangen, während sie im Schnitt aller 50 untersuchten Städte um 0,4 Prozent wuchs.

Wirtschaftsdezernent Wolfram Neumann sagte bereits im Stadtrat zu diversen Rankings, dass diese meist sehr fragwürdig seien. Es gebe meistens einen bestimmten Grund, weshalb man dort nicht besonders weit vorne platziert sei. Diese Studien beruhen seinen Worten zufolge auf gewisse globale Arbeitsmarktrahmdaten, bei denen Sachsen-Anhalt allgemein im deutschlandweiten Vergleich nicht sonderlich gut abschneide.