Neuer Regionalbischof für Propstei Halle-Wittenberg

von 18. November 2011

Johann Schneider ist neuer Regionalbischof für den Propstsprengel Halle-Wittenberg. Er wurde am Freitag von der in Erfurt tagenden Landessynode der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) bereits im ersten Wahlgang mit der erforderlichen Zwei-Drittel-Mehrheit gewählt. Von 81 abgegebenen Stimmen entfielen 54 auf ihn, 27 auf Mitbewerber Andreas Piontek, Superintendent des Kirchenkreises Mühlhausen.

"Ich bin überrascht und dankbar, mit einem solchen Vertrauensvorschuss in der EKM empfangen zu werden. Ich freue mich darauf, bald im Kernland der Reformation zu Hause zu sein", so Schneider. "Als meine Aufgabe verstehe ich, in den Jahren bis zum Reformationsjubiläum 2017 unsere Gastgeberschaft mit vorzubereiten. Die Gemeinden sind nicht nur dazu da, die Kirchen für die Gäste aufzuschließen. Vielmehr wird es um Begegnungen mit möglichst vielen Menschen gehen. Dabei werden wir übersetzen und für alle Menschen verstehbar machen müssen, was wir glauben."

Dr. Johann Schneider wurde 1963 in Mediasch (Rumänien) geboren. Nach der Lehre als Werkzeugmacher studierte er Theologie in Neuendettelsau, Tübingen, München, Erlangen und Rom. Später war er als Pfarrer und Dozent an der Universität Erlangen, beim Diakonischen Werk der EKD und beim Lutherischen Weltbund tätig. Seit 2007 ist Schneider theologischer Oberkirchenrat im Kirchenamt der EKD in Hannover. Er ist verheiratet und hat zwei Söhne.

Der Propstsprengel Halle-Wittenberg umfasst die Kirchenkreise Bad Liebenwerda, Eisleben-Sömmerda, Halle-Saalkreis, Merseburg, Naumburg-Zeitz, Torgau-Delitzsch und Wittenberg mit insgesamt über 170.000 Gemeindemitgliedern. Für den bisherigen Propst des Sprengels Halle-Wittenberg, Siegfried T. Kasparick, endet sein Propstamt nach zehn Jahren im August 2012.

Der Regionalbischof ist für die geistliche und seelsorgerische Leitung einer Region in der Landeskirche, dem Propstsprengel, verantwortlich. In diesem Gebiet vertritt der Regionalbischof die Landesbischöfin im kirchlichen und öffentlichen Leben. Er gehört dem Landeskirchenrat als stimmberechtigtes Mitglied an. Regionalbischöfe tragen in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland die Dienstbezeichnung Propst bzw. Pröpstin. In der EKM gibt es fünf Propstsprengel: Stendal-Magdeburg, Halle-Wittenberg, Meiningen-Suhl, Gera-Weimar sowie Eisenach-Erfurt.

Am Freitagnachmittag ist Pröpstin Marita Krüger zur ständigen Stellvertreterin von Landesbischöfin Junkermann gewählt worden. 56 der 77 abgegebenen gültigen Stimmen votierten für sie, 13 stimmten mit Nein und acht enthielten sich. Der jetzige stellvertretende Landesbischof, Propst Dr. Hans Mikosch aus Gera, wird am 4. Dezember in den Ruhestand verabschiedet. Laut Verfassung der EKM bestimmt auf Vorschlag der Landesbischöfin die Landessynode einen der Regionalbischöfe mit Sitz im Freistaat Thüringen zum ständigen Stellvertreter der Landesbischöfin. Die Amtszeit des Vertreters ist an die der Landesbischöfin gebunden.

Marita Krüger wurde 1950 in Rudolstadt geboren. Nach einer Lehre zur Bibliotheksfacharbeiterin an der Universitätsbibliothek Jena studierte sie Theologie in Jena. Nach Pfarrdiensten in Hermsdorf und Stotternheim war Marita Krüger ab 1994 Superintendentin des Kirchenkreises Saalfeld, bevor sie 1998 zur Visitatorin des Aufsichtsbezirkes Süd der Thüringer Landeskirche gewählt worden ist. Seit 2009 trägt Marita Krüger die Dienstbezeichnung Pröpstin und ist Regionalbischöfin im Propstsprengel Meiningen-Suhl der EKM. Marita Krüger ist verheiratet und hat eine Tochter.