Neuer Skandal beim MDR

von 27. Juli 2011

Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) kommt nicht aus den Schlagzeilen heraus. Nach dem Bestechungs-Skandal beim Kinderkanal Ki.Ka, für den sich der MDR verantwortlich zeichnet, wird nun dem Unterhaltungschef Udo Foht Amtsmissbrauch vorgeworfen. Er wurde am Mittwoch mit sofortiger Wirkung suspendiert.

Nach MDR-Angaben sei man Foht bei der Überprüfung der internen Strukturen auf die Schliche gekommen. Demnach soll er seine Position als Chef der Fernsehunterhaltung für private Zwecke missbraucht haben. Nach den Erkenntnissen des MDR hat der Unterhaltungschef offizielles Geschäftsbriefpapier für private Zwecke genutzt und Dritte zu Zahlungen veranlasst haben. Ob sich Udo Foht dadurch einen persönlichen Vorteil verschafft hat, ist noch unklar.

Man halte es "für nicht hinnehmbar, dass der Unterhaltungschef seine Position für außerdienstliche Zwecke missbraucht hat", so der MDR. Deshalb sei der Mitarbeiter von allen seinen Aufgaben entbunden worden. Weitere arbeitsrechtliche Schritte würden geprüft.

Außerdem habe man umgehend Strafanzeige erstattet. Die interne Revision sei mit einer Sonderprüfung beauftragt worden. Nach derzeitigem Kenntnisstand ist dem MDR durch den Fall kein finanzieller Schaden entstanden.

Bis auf Weiteres wird Wolf-Dieter Jacobi, jetziger Sportchef und künftiger Direktor des MDR Fernsehens, die Leitung der Unterhaltung zusätzlich zu seinen bisherigen Aufgaben wahrnehmen.