Neues Dioxinlabor des Landesamtes für Umweltschutz durch Umweltministerin Dalbert eingeweiht

von 5. Dezember 2016

Gleichzeitig erhöhte sich die jährliche Untersuchungs-Kapazität auf 700 Proben. Insgesamt wurde knapp eine Millionen Euro in fünf Räumen investiert.

Hintergrund zum Dioxinlabor des LAU

Nach schrittweisen Vorbereitungsarbeiten im Laboratorium Reilstraße (Ausbau der Kellerräume) im Sommer und Herbst 2003 erfolgte am 05.12.2003 der Umzug des Dioxinlabors von Wittenberg nach Halle. Damit erfolgte die Aufga-be der Außenstelle Wittenberg des LAU und die Zusammenführung der Spe-zialanalytik am Standort Halle.

Hintergrund zu Dioxinuntersuchungen

Dioxine (Polychlorierte Dibenzo-p-dioxine und polychlorierte Dibenzofurane -PCDD/F) sind extrem toxisch, sehr persistent und reichern sich in der Nah-rungskette an. Sie können auf natürlichem Wege entstehen, vor allem aber entstehen sie als unerwünschtes Nebenprodukt bei bestimmten chemischen Verfahren und thermischen Prozessen.

Dioxinanalytik

Da die Dioxine schon in wesentlich kleineren Konzentrationen als die bisher bekannten Umweltgifte biologisch aktiv sind, muss zu ihrer analytischen Be-stimmung im Bereich von Nanogramm pro Kilogramm (1 g in 1.000.000.000 kg) gearbeitet werden. Für biologische Proben und Lebensmittel ist die Nach-weisgrenze noch um den Faktor 1000 kleiner und liegt im Bereich von Piko-gramm pro Kilogramm (1 Gramm in 1.000.000.000.000 Kilogramm). Die Dio-xinanalytik ist somit sehr aufwendig und damit teuer.

Dioxine in Sachsen-Anhalt

Das Land Sachsen-Anhalt trat das Erbe einer mehr als hundertjährigen Ent-wicklung im mitteldeutschen Industrierevier an. Eine Folge der intensiven wirt-schaftlichen Nutzung war auch die Kontamination der Umwelt mit Schadstof-fen, darunter Dioxine. Folgerichtig lag und liegt auf dieser Stoffgruppe das besondere Augenmerk der Umwelt- und Gesundheitsbehörden.

Behördliche Überwachung

Stand in den ersten Jahren die Untersuchung der Umweltmedien im Mittel-punkt, verschob sich der Schwerpunkt später in Richtung amtliche Überwa-chung von Futter- und Lebensmitteln. Auch weiterhin sind umfangreiche Un-tersuchungen der Umweltmatrizes (Boden, Sediment, Emissions- und Immis-sionsproben) notwendig, um die möglichen Eintragspfade der Dioxine in die Nahrungskette hinreichend klären zu können.