Neues Ranking: Sachsen-Anhalt Dynamik-Sieger

von 4. Dezember 2009

Kaum eine Woche, in der nicht eine Studie rauskommt. Am Freitag erschien das siebte wissenschaftliche Bundesländer-Ranking der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) und derWirtschaftsWoche. Überraschungssieger dabei ist Sachsen-Anhalt. Die Expertise wurde durch Wissenschaftler der IW Consult erstellt. Sie berücksichtigt 100 ökonomische und strukturelle Indikatoren wie Bruttoinlandsprodukt, Kaufkraft, Kitabetreuungsquote oder Investitionsquote. Bayern, Baden-Württemberg und Hamburg belegen die ersten drei Plätze im Bestandsranking. Nirgendwo in der Republik ist das absolute Niveau von Wirtschaftskraft und Wohlstand so hoch wie hier.

Doch was lässt Sachsen-Anhalt – zumindest auf den ersten Blick – gut dastehen? Die Arbeitslosenquote zwischen 2005 und 2008 sank um 6,2 Prozentpunkte (bundesweit: Minus 3,9 Prozentpunkte). Bei der Steuerkraft legte das Land um 72,2 Prozent zu (Bundesdurchschnitt: 29,8 Prozent) – zumindest im Jahr 2008, das die Studie ausgewertet hat. Für das laufende Jahr rechnet die Landesregierung mit einem deutlichen Minus.

Hinzu kommt ein Plus von 7,7 Prozent beim Bruttoinlandsprodukt – das ist der zweithöchste Zuwachs nach Baden-Württemberg. Die Zuwächse im Land waren also besonders hoch. Allerdings: bei den definitiven Zahlen offenbart sich dann ein anderes Bild. Die Kaufkraft von 15.548 Euro bedeutet Rang 16, bundesweit sind es nach aktueller Schätzung der Gesellschaft für Konsumforschung 18.946 Euro. Ebenfalls den letzten Platz belegt unser Land bei den Schulabbrechern. 10,5 Prozent aller Schulabgänger in Sachsen-Anhalt haben keinen Abschluss. Bundesweit liegt der Anteil bei 7 Prozent. Und mit einer Arbeitslosenquote von 14 Prozent belegt Sachsen-Anhalt Platz 15. Im Bundesdurchschnitt hatte die Arbeitslosigkeit im Jahr 2008 ein Niveau von 7,8 Prozent.