Neugierige Hallenser erforschen Kaaba

von 19. Oktober 2015

So konnten sich die Hallenser und ihre Gäste am Tag der offenen Tür überall umschauen in den Neubauten und den sanierten Gebäuden entlang der nach Emil Abderhalden (Wissenschaftler), Adam Kuckhoff (Schriftsteller) und Ludwig Wucherer (Unternehmer) benannten Straßen. Losungen der Kritiker an der Hochschulpolitik des Landes Sachsen-Anhalt, die sich am Donnerstag zuvor zum Protest auf dem Steintor-Campus einfanden und dem Regenwetter trotzend zum Marktplatz zogen einfanden, waren noch auf dem Platz vor der mit gelben Ziegeln verblendeten Kaaba zu lesen, in Rot auf den Asphalt gesprüht.

Bei grauem Himmel mit wenigen zarten Sonnengrüßen schlenderten die Neugierigen über den großen Innenhof mit der großen grünen Wiese und den Fackellampen-Alleen, einer Cafébar im Öko-Outfit und dem Denkmal von Mahatma Gandhi, inspizierten den im Kistencharme errichteten Institutsneubau an der Abderhaldenstraße sowie die drei sanierten Bauten der ehemaligen Tierklinik und des früheren Instituts für Tierzucht, um sich schließlich dem „Prunkstück“ des Areals, der würfelartigen, neuen Bibliothek der Geistes- und Sozialwissenschaften zuzuwenden. In dem Kubus war es ein Kommen und Gehen von Menschen aller Altersklassen. Kinder spielten zwischen den Regalen Hasche, während die Eltern an Führungen durch das Haus teilnahmen oder auf eigene Faust das Neuland erkundeten. „Wie komme ich hier wieder heraus“, wollte eine Frau wissen, dabei konnte sich auf den Brücken zwischen den Bücheretagen rechts und links des Mittelganges sehr gut einsehen, wo die Treppen sind. Aber dank ihre Frage nach dem Weg erfuhr sie gleich noch, dass nicht nur Studenten die Universitätsbibliotheken nutzen können, sondern alle Bürger. Dazu müssen sie sich einfach anmelden und eine Gästekarte in Empfang nehmen. Schon kann es losgehen. Kostenlos. In der Bibliothek auf dem Steintor-Campus lagern nun die Bücher aus 17 Bibliotheksstandorten der Geistes- und Sozialwissenschaften. In der nunmehr größten Zweigbibliothek der Universitäts- und Landesbibliothek haben eine Millionen Bücher Platz. 176 Lese- und Arbeitsplätze stehen zur Verfügung. Geöffnet ist die Bibliothek an sieben Tagen in der Woche, wochentags sogar von 8 bis 24 Uhr.

Neugierige verirrten sich auch in die Wiege des Landwirtschaftsstudiums in Deutschland, das Haus Ludwig-Wucherer-Straße 2, das auf einem Areal steht, welches 1862 von Julius Kühn gekauft wurde. Dabei entdeckten sie im Innenhof unter anderem die Büsten von Agrarwissenschaftler Julius Kühn und dem Saatgutzüchter und Naturwissenschaftler Wilhelm Rimpau.

Link zur Zweigbibliothek Steintor-Campus, Haus 18

http://bibliothek.uni-halle.de/zweigbib/ha18/

Link zum Studentenprotest am 15. Oktober 2015

http://www.stura.uni-halle.de/blog/alle-gemeinsam-bildung-streikt-demo-kundgebung-15-oktober-2015/#more-13889