Neujahrsempfang: OB und der Lärm

von 20. Januar 2011

Die Stadt Halle (Saale) hatte am Donnerstagabend zu ihrem traditionellen Neujahrsempfang eingeladen. Jedes Jahr ist eine andere kommunale Einrichtung der Gastgeber, “um zu zeigen was wir haben”, so Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados. In diesem Jahr war die HWG dran, die seit drei Jahren in der Hauptpost am Joliot-Curie-Platz residiert. Zuvor war die zwischen 1892 und 1898 erbaute Oberpostdirektion – “einer der großen Büropaläste der Stadt” (Zitat: HWG-Chef Heinrich Wahlen) – ein Jahr lang saniert worden.

Doch nicht nur dieses stadtbildprägende Haus hat die HWG saniert, wie das Stadtoberhaupt hervorhob. So wurde im Friedemann-Bach-Haus an der Klausbrücke ein kleines Musikmuseum eingerichtet, das alte Landratsamt des Saalekreises gehört nun auch der HWG, hier wird zunächst das Landgericht einziehen, während dessen Hauptgebäude am Hansering saniert wird. Anschließend könnten in dem Gebäude repräsentative Wohnungen entstehen.

Auch dem Stadtumbau widmete sich Szabados. Der stehe in Halle seit vielen Jahren auf der Agenda. Ein gutes Stück sei man vorangekommen mit den Wohnungsunternehmen als Partner. “Alle nehmen wahr, dass viel saniert wurde”, sagte sie. Auch die Presse solle dies mal wahrnehmen. In diesem Zusammenhang schickte das Stadtoberhaupt einen Dank an Bauminister Daehre und Finanzminister Bullerjahn. Der Stadtgottesacker sei wie Phönix aus der Asche wiederauferstanden, der Brühmann-Brunnen auf dem Domplatz werde endlich nach Jahren der Einlagerung aufgestellt, Stadion- und Schwimmhallenbau hätten begonnen, im Gewerbegebiet an der A 14 tut sich auch was. Und dann rief Szabados noch IHK und Handwerkskammer zu, “lassen Sie uns gemeinsam gegen die Umweltzone kämpfen.” In diesem Jahr bewirbt sich Halle auch als Stadt der Wissenschaften, die sei man ja eigentlich schon längst. “Nun wollen wir es uns besiegeln lassen. Ans Land gerichtet sagte Szabados, an der Neuen Residenz müsse endlich etwas passieren, dabei warb sie um ein zweites MMZ, was nötig sei. Kurz ging sie noch auf das Hochwasser ein, dankte den vielen ehrenamtlichen Helfern. Das Grundwasser sei weiteres ein Problem. Dies habe auch gezeigt, dass das Finanzamt jetzt an der richtigen Stelle ist. Weiter kam die Oberbürgermeisterin nicht, denn der Lärmpegel wurde immer größer. Verzichten musste trotzdem kein Besucher auf ihre Rede. Die gab es zum Schluss am Ausgang als Ausdruck dazu.

Im Rahmen des Empfangs schenkte HWG-Chef Heinrich Wahlen der OB einen kleinen Plastikeimer mit Schippe, symbolisch für den Spielplatz Hildesheimer Straße. Der wird nun errichtet, die HWG übernimmt die Patenschaft. Der Vertrag dazu wurde gleich unterschrieben.

Traditionell zum Neujahrsempfang überbrachten die Halloren Salzwirker Schlackwurst und Soleier. Beides gab es in diesem Jahr auch beim “fliegenden Büffet”, dass im Gegensatz zu den letzten Jahren auch etwas üppiger ausfiel. Fettbemme und Gurke – mehr war im letzten Jahr nicht drinnen. Rund 500 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur waren gekommen.