Neustadt-Verein gegen Mülleinlagerung in Angersdorf

von 30. August 2010

Wie es mit der geplanten unterirdischen Dickstoffversatzanlage in Angersdorf weitergeht, ist noch unklar. Der Betreiber GTS war wegen einer ähnlichen Anlage in Teutschenthal in die Kritik geraten, weil hier nicht erlaubte Asche verfüllt worden sein soll.

Während der Stadtrat noch keine Entscheidung traf und einen Antrag der Grünen gegen die Anlage erst einmal in die Ausschüsse verwies, geht der Halle-Neustadt-Verein schon einen Schritt weiter. Vereinschef Udo Mittinger schrieb einen Brief an Wirtschaftsminister Reiner Haseloff, dem das für die Genehmigung der Anlage unterstellte Landesamt für Geologie und Bergwesen untersteht. “Mit Freude haben wir zur Kenntnis genommen, dass Sie das Genehmigungsverfahren aufgrund von Fehlverhalten des Grubenbetreibers zunächst erst einmal ausgesetzt haben”, so Mittinger in dem Schreiben.

Dabei nennt er auch diverse Gründe gegen die Anlage. “Das belastete Image dieser Region verträgt es aus unserer Sicht nicht mehr weiter durch derartige Maßnahmen in die negativen Schlagzeilen zu gelangen, was ohne weiteres die Folge wäre, wenn ganz Europa die Möglichkeit hat, ihre Giftstoffe hier einzulagern..“ Alle größeren Investoren würden tiefgründig die Wohn- und Umweltbelastung der Region prüfen und sich möglicherweise durch eine solche Anlage gegen Halle entscheiden. Auch sei zu erwarten, dass Immobilien- und Bodenpreise weiter sinken.

Mittinger verweist aber auch darauf, dass das geplante Dickstoffversatzverfahren zwar in Deutschland zugelassen ist, in Frankreich aber beispielsweise nicht. “Das sollte auch Anlass für Sie sein, darüber nachzudenken, ob man in den vorgesehenen großen Mengen von ca. 1000 Tonnen pro Tag derartige Filterstäube und Asche einlagern können.” Eine weitere Gefahr bestehe durch unterirdische Wasseradern, die unmittelbar an den Kalischächten vorbeiführen. “Hier besteht die große Gefahr, dass die giftbelasteten Einlagerungen über die Wasseradern in die Innenstadt von Halle geführt werden. Nicht zuletzt wird diese Maßnahme, wenn sie zum Tragen kommt in einer der dichtbesiedelten Regionen des Landes Sachsen-Anhalt durchgeführt, was bei nicht auszuschließenden Unfällen die Schäden noch potenziert.”