Neustädter gründen Stadtteilgenossenschaft

von 8. August 2010

Halle-Neustadt ist der größte hallesche Stadtteil. Doch nach Meinung vieler Anwohner kümmere man sich jenseits der Saale wenig um das Plattenbaugebiet. Mit dem Förderprogramm "Soziale Stadt" soll der Stadtteil mehr in den Fokus rücken. Allerdings – das sorgte auch bei Kritik unter Stadträten – werden die Gelder oft für fragwürdige und teilweise auch Prestigeprojekte eingesetzt. So reichte das Konjunkturpaket-Geld für die Sanierung des Neustädter Stadions nicht, also wurden kurzerhand die Mittel der "Sozialen Stadt" umgewidmet.
U30-Partytreff, Sozialkaufhaus oder das Hörgeschädigtenzentrum sind Beispiele für nicht realisierte Projekte.

Doch es gibt auch Projekte, die dem Ansinnen durchaus gerecht werden. Noch in diesem Monat soll in Halle-Neustadt eine Stadtteilgenossenschaft gegründet werden. Das Ziel: Halle-Neustadt wieder lebenswerter machen und vor allem auch neue Arbeitsplätze zu schaffen. Denn die Genossenschaft will kulturelle, soziale und Dienstleistungsangebote schaffen.

Das erste Geschäftsfeld soll der Neustädter Wohnservice “NEUWOS” sein. Hier soll es ein Bistro und einen Waschsalon geben. Außerdem sind regelmäßige Themenabende vorgesehen, die seit der Schließung der Kulturtreffs der Vergangenheit angehören. Die Eröffnung ist im November geplant.

Einen Monat später sollen dann auch die Pforten des Nachbarschaftstreffs Hemingwaystraße öffnen. Neben verschiedenen Freizeitangeboten soll das “Hemingway” auch eine Bibliothek und einen Computerraum beinhalten. Mit Bücherspenden soll die Bibliothek aufgebaut werden. Dafür haben unter anderem Wohnungsgenossenschaften ihre Unterstützung zugesagt.

Mitglieder werden können Einwohner, Vereine, Unternehmen oder Initiativen – eben jeder, der Interesse hat, sich um den Stadtteil zu kümmern.