Note 1,1 für Seniorencentrum am Lutherbogen

von 3. Mai 2011

Was tun, wenn die Eltern allein nicht mehr zu recht kommen? Ins Pflegeheim bringen? Angesichts immer wiederkehrender Berichte über Missstände ist Grund zur Skepsis gegeben. Doch seit Ende 2009 werden stationäre Pflegeeinrichtungen nach einem Schulnotensystem bewertet. Pflege-Transparenzbericht heißt diese neue Form der Qualitätsdarstellung.

Im März war das Cura Seniorencentrum Halle-Lutherbogen dran, wurde vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen unter die Lupe genommen und kann nun mit einem hervorragenden Ergebnis und der Schulnote 1,1 überzeugen. Die Einrichtung verbesserte sich gegenüber der letzten Untersuchung sogar um 0,1. Diese Gesamtnote setzt sich aus den Bewertungen von vier Teilbereichen zusammen: „Pflege und medizinische Versorgung“, „Umgang mit demenzkranken Bewohnern“, „Soziale Betreuung und Alltagsgestaltung“ und „Wohnen, Verpflegung, Hauswirtschaft und Hygiene“. „Das Ergebnis unterstreicht unseren hohen Standard in der professionellen Pflege und Betreuung der Menschen, die sich für ein Zuhause bei uns entschieden haben“, freute sich Einrichtungsleiterin Petra Klappach. „Mein Lob und Dank gilt allen Mitarbeitern, die sich täglich für diese gute Leistung einsetzen.“

Mehrere Prüfer besuchen die Einrichtungen, analysieren nach einem strengen Kriterienkatalog die Bewohnerakten, schauen sich zufällig ausgewählte Bewohner an und führen Gespräche mit ihnen. Neu ist, dass aus den Ergebnissen dieser Prüfungen Schulnoten abgeleitet werden, die es auch fachfremden Verbrauchern möglich machen sollen, sich über die Pflegequalität zu informieren. Die Häuser sind verpflichtet, die Notenübersicht in der Einrichtung auszuhängen – so besagt es Paragraph 115 Absatz 1 a im Sozialgesetzbuch XI.

Die Bestnote 1,0 erhielten übrigens das Cura Seniorencentrum Halle-Silberhöhe, das ASB-Pflegeheim in der Jamboler Straße und die Sozialstation der Stiftung Hospital St. Cyriaci et Antonii. Deutlich verbessern konnte sich das Unternehmen „medipart Wohnen in Gemeinschaft“, das Pflegelotse.de noch mit der Note 2,7 aufführt. Wie das Unternehmen in einem Telefonat mitteilte, sei dies ein veraltetes Ergebnis. Man sei im März vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen erneut getestet worden und erhielt daraufhin die Note 1,2. Aussagen, die der AOK-Pflegenavigator bestätigt. Medipart konnte sich damit also vom letzten Platz bis weit nach vorn kämpfen.