OB Häußler: Nach der Enttäuschung: Das Beste daraus machen

von 18. Mai 2004

Das ist nun leider nicht geschehen und die Enttäuschung ist groß. Aber, wenn man große Dinge bewegen will – und Olympia ist ein großes Projekt – dann muss man auch etwas riskieren. Ohne Risiko klappt nichts. Und wenn man ins Risiko geht, kann man scheitern. Das wussten wir alle. Wir haben uns gemeinsam angestrengt, jetzt müssen wir die Enttäuschung auch gemeinsam tragen. Unsere Bewerbung hat eine Welle des Engagements und der Anstrengungen für Olympia ausgelöst; mit großem Einfallsreichtum sind der „Bürgerverein für Olympia“, Sportvereine, Verbände, Wirtschaft und die Kommunen der Region daran gegangen, ihren Teil zum Gelingen des großen Projektes beizutragen. Ich weiß, dass es vielen in der Region in diesem Moment sicher noch schwer fällt, die Entscheidung des IOC und die eigene Enttäuschung zu akzeptieren. Ich möchte mich für das große Engagement bei allen herzlich bedanken, die hier in Halle, in Leipzig, in der ganzen Region mitgemacht haben. Die Verantwortlichen und die Sportbegeisterten in Halle haben ihre Hausaufgaben gemacht. Von Leipzig, und ganz besonders von Wolfgang Tiefensee, wissen wir das Gleiche. Das vorgelegte Konzept für die Olympischen Spiele war, davon bin ich fest überzeugt, ausgezeichnet und es war praktikabel – und es entsprach auch der neuen olympischen Philosophie für kleinere, kompakte Spiele. Wir brauchen uns damit nicht zu verstecken. Nun ist die Entscheidung in Lausanne anders gefallen und wir werden – dazu müssen wir vielleicht noch etwas üben – die Sache sportlich nehmen. Die Stadt Halle hat ihr Sportstättenkonzept und andere Planungen immer so angelegt, dass wir einerseits fit werden für Olympia, dass es für die Bürgerinnen und Bürger aber auch einen „sportlichen“ Nutzen gibt, wenn Olympia 2012 woanders stattfinden sollte. Das ist im Augenblick für viele sicher noch kein Trost, wird aber der Entwicklung unserer Stadt und unseren Sportstätten gut tun. Die gemeinsame Anstrengung hat auch dazu geführt, das Mitteldeutschland ein Stück zusammengewachsen ist. Daran sollten wir anknüpfen. Ich bin sicher, auch das ist nicht vergebens gewesen und wird uns in Zukunft bei vielen Aufgaben helfen. Machen wir also das Beste daraus, wie wir in den vergangenen Jahren aus vielem das Beste gemacht haben. So ist es beim Sport: am Ende gewinnt eine oder einer, aber gesund ist der Sport für alle, die teilnehmen. Und schließlich gibt es doch das olympische Motto: Dabei sein ist alles. Wir waren dabei und ich danke allen, die mitgemacht haben.“ (Quelle: Stadt Halle)